Redaktion tachles
Teö Aviv (Weltexpresso) - Israels Ministerpräsident Binyamin Netanyahu hat sich verrechnet. Seine Ankündigung Mitte August diplomatische Beziehungen mit den Vereinigten arabischen Emiraten aufzunehmen, konnte den Unmut der Bevölkerung gegen ihn nicht bremsen.
Allein in Jerusalem haben sich am Samstag über 10‘000 Menschen zu Protesten gegen den rechtskonservativen Politiker versammelt. Nebst weiteren Protesten in verschiedenen Orten Israels haben sich auch in Tel Aviv Demonstranten auf dem Rabin-Platz versammelt und nahe gelegene Strassen blockiert. Auch auf Brücken über die Schnellstrassen haben unzählige Menschen ihren Unmut gegenüber Netanyahu kundgetan.
Die Demonstranten üben scharfe Kritik an Netanyahu. Zum einen geht es um den Korruptionsprozess bei dem der Premier wegen Betrug, Untreue und Bestechlichkeit angeklagt wurde. Zum anderen geht es um den Umgang mit der Covid-19, welche Israel gegenwärtig nicht in den Griff bekommen zu scheint. Netanyahu räumte unter anderem vorschnelle Lockerungen ein. Die Arbeitslosigkeit in Israel betrug zuletzt über 20 Prozent.
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Polizisten gehen gegen Demonstranten vor in Jerusalem am gestrigen Sonntag.
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Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 1. September 2020
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 1. September 2020