Redaktion
Darmstadt, (Weltexpresso) - Yirgalem Fisseha Mebrahtu, Writers-in-Exile-Stipendiatin des deutschen PEN, appelliert in einer eindringlichen Videobotschaft an die Weltgemeinschaft, die Lage der Presse- und Meinungsfreiheit in Eritrea nicht länger zu ignorieren. Seitdem am 18. September 2001 alle privaten Medien in ihrer Heimat verboten wurden und kurz darauf eine beispiellose Verfolgung Oppositioneller und Vertreter unabhängiger Medien begann, fehlt von mindestens zwölf Journalisten jedes Lebenszeichen.
Ihre Namen: Fissehaye Yohannes, Said Abdelkadir, Sahle Tsegezeab, Medhanie Haile, Dawit Issac, Temesgen Ghebreyesus, Yosuef Mohammed Ali, Seyoum Tsehaye, Idris Aba Are, Amanuel Asrat, Dawit Habtemichael und Matheowos Habtaab.
„Die eritreische Regierung ist berüchtigt dafür, grundlegende Menschenrechte zu verletzen und keine freie Presse mehr zu dulden“, so Yirgalem Fisseha Mebrahtu in ihrer Botschaft. „Eritrea ist ein Land, in dem seine Bürgerinnen und Bürger über Jahrzehnte lang willkürlich inhaftiert werden, ohne dass ihr Aufenthaltsort bekannt ist.“
Das PEN-Zentrum Deutschland schließt sich diesem Aufruf an und fordert die eritreischen Behörden dazu auf, sämtliche Personen, die einzig aufgrund der Ausübung ihres Rechts auf freie Meinungsäußerung seit Jahren inhaftiert sind, unverzüglich und bedingungslos freilassen.
Yirgalem Fisseha Mebrahtu ist eine eritreische Lyrikerin, Journalistin und Schriftstellerin. Bis zu ihrer Freilassung im Januar 2015 musste sie sechs Jahre lang unter schlimmsten Bedingungen im „Mai Swra“ Gefängnis ausharren, in das sie ohne offizielle Anklage oder Gerichtsverfahren gesperrt wurde. Seit Dezember 2018 ist Mebrahtu Stipendiatin des Writers-in-Exile Programms des deutschen PEN, das von der Bundesregierung finanziert wird, und lebt in Deutschland.
Foto:
Yirgalem Fisseha Mebrahtu
©Stefanie Silber