Duerre... und ihre überforderten Pflegekräfte

Klaus Jürgen Schmidt

Nienburg/Weser (Weltexpresso) – Die deutsche Christin Ursula von der Leyen hat als EU-Kommissionschefin empfohlen, dass Mitgliedstaaten nicht verpflichtet werden, Flüchtlinge zur Entlastung anderer EU-Länder aufzunehmen. Sie können stattdessen bei Abschiebungen helfen. Die Kommission bietet dafür die Übernahme von „Rückführungspatenschaften“ an. Der Christ Horst Seehofer nannte den Kommissionsvorschlag „eine gute Grundlage“.

Die in der Deutschen Bischofskonferenz versammelten Christen gingen gar nicht auf den Vorschlag ein. Sie hatten sich um Gestrandete in der eigenen Kirche zu kümmern. Da ging es nicht um „Rückführungspatenschaften“, sondern darum, wie von christlichen Würdenträgern sexuell missbrauchte Kinder zu entschädigen seien. Das macht man unter Christen mit 50.000 Euro pro Kopf. Dass sich unter christlichen Tätern nie Frauen befanden, schreibt sich die katholische Kirche keineswegs auf die Fahne. Sie lässt auch unerwähnt, dass es nur katholische Männer waren, die sich von Europa aus mit Schiffen aufmachten, um in anderen Weltteilen mit ihren überlegenen Waffen Völker zu unterwerfen, zu knechten oder auszurotten. Es sind die Nachkommen der über Jahrhunderte von europäischen Christen Missbrauchten, die jetzt auf Gummibooten nach Europa kommen.

Dem sozialdemokratischen Kanzler Gerhard Schröder haben es deutsche Arbeitslose und Sozialhilfe-Empfänger zu verdanken, dass ihre spärliche Existenz mit dem Namen eines Vorstandsmitgliedes des Schwindler-Konzerns VW verbunden bleibt. Derselbe Sozialdemokrat sicherte sich bei seinem Freund in Moskau für die Zeit nach seiner Kanzlerschaft ein fürstliches Einkommen, das vermutlich nicht in Rubel ausgezahlt wird. Der Wunschnachfolger seiner Partei für die Wahl im kommenden Jahr ließ gerade Milliarden springen für Konzerne, die keinen eigenen Plan zu entwickeln hatten, dafür aber immer weniger Menschen beschäftigen dürfen. Derselbe Sozialdemokrat schenkte während seiner Hamburger Regierungszeit einem betrügerischen Bankier geklaute Steuergelder in Höhe von 47 Millionen Euro. Nicht gelernt hat er dabei, Verantwortung zu übernehmen für die Aufsicht anderer finanzieller Grossbetrüger wie z.B. der Erfinder von „Auweiha“-Card. Sein für Arbeit zuständiger Berliner Ministerkollege hat aus der gegenwärtigen Pandemie das Heil für Produktionsmittelbesitzer gelernt. Diese sollen von ihren Angestellten erwarten dürfen, Produktionsmittel selber zur Verfügung zu stellen, daheim im Home-Office, von dem aus – schöner Nebeneffekt – es sich dann kaum noch streiken lässt.

Blau und Gelb ergibt in der politischen Landschaft noch lange kein Grün, aber libertäres Flirren von Motten um die verlöschende Funzel des Kapitals. Es sollte beim Spruch des parteieigenen Rhetorikers bleiben: „Besser nicht regieren, als schlecht regieren!“

Der Bau von wald-durchquerenden Autobahnen, von unterirdischen Bahnhöfen dank kopfnickender Grüner im südlichen Deutschland lässt auch für die paar regierenden Linken in Restdeutschland zumindest eine Lehre ziehen: Demokratie ist die Kunst des Möglichen, also dessen, was sich zwischen widerstreitenden Interessen in deutscher Politiklandschaft aushandeln lässt.

Deren überforderten Pflegekräfte sollten zurzeit wenigstens eines gemeinsam schaffen: Das braune Verdorren zu bekämpfen.

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