Jacques Ungar
Tel Aviv (Weltexpresso) - Die Corona-Pandaemie sorgt dafür, dass rund 268‘000 israelische Familien in eine extreme Armut gedrängt werden. Diese besorgniserregende Erkenntnis ist die Quintessenz des jüngsetn Jahresberichts der Organisation «Latet» (geben), der gestern Mittwochmorgen Staatspräsident Reuven Rivlin übergeben wurde. Latet, die notleidende Bevölkerungsteilen Wohlfahrtshilfe gewährt, wie Nahrungsmittel und generelle Dienstleistungen, weist in ihrem Bericht darauf hin, dass in Irael rund 3,8 Millionen Menschen täglich Hunger leiden, deutlich ehr als vor Ausbruch der Pandaemie. So ist laut Bericht die Zahl der hungerleidenden Familien von 20,1 Prozent aller Familien vor der Krise auf heute 29,3 Prozent gestiegen. In anderen Worten: 268‘000 Familien haben gemäss dem Bericht neu in der wenig erfreulichen Liste Aufnahme gefunden.
Anders als der offizielle Armutsbericht des Staates Israel, der die Armut einzig auf Grund des erzielten Einkommens der Familien misst, berücksichtigt der alternative Armutsbericht von Latet die Armut auch einschliesslich fehlender Zugänge von Haushalten zu Ausbildung, Gesundheitsversorgung, Nahrungs-Sicherheit oder der Möglichkeit, die Lebenshaltungskosten aufzubringen.
Laut dem jetzigen Bericht leiden in Israel heute 656‘000 Haushalte (22,6 Prozent aller Haushalte) an Nahrungsmittel-Unsicherheit, verglichen mit 613‘000 vor Ausbruch der Pandemie. Von diesen Haushalten leben, wie gesagt, 6,9 Prozent in extremem Nahrungsmittel-Mangel. Anders ausgedrückt: durch die Corona-Krise sind in Israel 422‘000 Haushalte – 24 Prozent aller Haushalte – neu in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Der Bericht betont ferner, dass 86 Prozent aller bedürftigen, betagten Bürgerinnen und Bürger unter einer immer schärferen Einsamkeit. Ein Fünftel der Angehörigen dieser Gruppe fürchtet zudem, eines Tages zu sterben, ohne dass ihr Tod überhaupt zur Kenntnis genommen wird.
Die Zunahme der Armutsrate bestätigt die pessimistischsten wirtschaftlichen Prognosen, die zu Beginn der Krise geäussert worden sind. Auch würde sich, wie Latet-Präsident und -Gründer Giles Gordon betonte, «der Beginn der Schwächen des israelischen Öko-Systems» bestätigen.– Die 1966 gegründete Organisation «Latet», ist die grösste israelische NGO, die isch in Israel dem Kampf gegen die Armut verschrieben hat. Latet steht rund 180 NGOs vor.
Foto:
Immer mehr israelische Familien verarmen
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Die Zunahme der Armutsrate bestätigt die pessimistischsten wirtschaftlichen Prognosen, die zu Beginn der Krise geäussert worden sind. Auch würde sich, wie Latet-Präsident und -Gründer Giles Gordon betonte, «der Beginn der Schwächen des israelischen Öko-Systems» bestätigen.– Die 1966 gegründete Organisation «Latet», ist die grösste israelische NGO, die isch in Israel dem Kampf gegen die Armut verschrieben hat. Latet steht rund 180 NGOs vor.
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Immer mehr israelische Familien verarmen
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Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 9. Dezember 2020
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 9. Dezember 2020