Wie „Altes Testament“ und „Science Fiction“ zusammenpassen

Klaus Jürgen Schmidt

Nienburg/Weser (Weltexpresso) – Eine Frage aus einer  kleinen Redaktionsrunde an vier ausgewählte Autoren: "Also, uns geht es um Folgendes, was derzeit niemand, niemand, niemand ausspricht, weil vielleicht auch niemand daran denkt. Wir aber, die mit Religion nichts am Hute haben, denken daran schon lange: 'Würde ich,wenn ich christlich wäre, nicht die Pandemie immer als eine Strafe Gottes sehen? Die heutige Zeit ist doch aus den Fugen geraten und da läge eine so apokalyptische Interpretation doch nahe, die aber niemand öffentlich zum Thema macht. Nicht mal die Evangelikalen und auch nicht die Altkatholiken. Warum nicht?" Die Redaktion >>>Weiter: ...


KJS: Heute morgen (16.12.) fiel mir eine Antwort ein. Es gibt jemanden, der so eine Menschheitskatastrophe vorausgesehen hat, der darüber sogar ein Buch geschrieben hat, das sieben Wochen lang in den Jahren 2004 und 2005 auf Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste stand.

Aber auch seinem Autor ist offenbar noch nicht aufgefallen, dass er nur ein bisschen an Begriffen und Szenarien drehen müsste, und er würde die Apokalypse literarisch nicht mehr bloß maritim, sondern globaler, eben gesamtirdisch hinkriegen.
„Der Schwarm", erschienen 2004, ist der sechste und erfolgreichste Roman des deutschen Schriftstellers Frank Schätzing. Thema des Science-Fiction-Thrillers ist die existenzielle Bedrohung der Menschheit durch eine unbekannte, intelligente maritime Lebensform.

Im Prolog und dem „Ersten Teil“ des Romans sehen sich Menschen in aller Welt an verschiedenen Schauplätzen zunehmend Angriffen aus dem Meer ausgesetzt, vor allem durch Meerestiere, die plötzlich gehäuft abnormes Verhalten zeigen. Zunächst sind es nur kleine, scheinbar zusammenhangslose Zwischenfälle, Schwimmer werden von Haien oder Quallenschwärmen attackiert, Schiffe kentern, ohne dass die Ursache offensichtlich ist. An Kanadas Westküste zeigen sich die Wale ungewöhnlich aggressiv und versenken ganze Schiffe. Später gerät die Situation immer stärker außer Kontrolle. In Norwegen destabilisieren Wurmkolonien den Kontinentalhang, was einen verheerenden Tsunami zur Folge haben könnte. Ein Krisenstab aus Wissenschaftlern und Militärs kommt zu dem Schluss, dass man es mit einer bisher unbekannten Intelligenz aus den Meerestiefen zu tun hat, die sich das Ziel gesetzt hat, die Menschheit von den Meeren zu vertreiben oder gar auszulöschen. Es wird eine Expedition gestartet, um eine Katastrophe zu verhindern.


In seinem Buch sind es die „Yrr“, eine fiktive, maritime, einzellige, aus Gallertmasse bestehende Lebensform, die als „Gegner“ der Menschheit in Erscheinung tritt. Am Schluss sind fast alle menschlichen Protagonisten tot. Der Roman endet mit einem fragilen Waffenstillstand zwischen den Yrr und den Menschen. Ob dieser auf Dauer halten wird, ist ungewiss. Allerdings besteht die Chance zu einem Wiederaufbau der schwer angeschlagenen Infrastruktur der Länder und zu einer Neubesinnung der Überlebenden. ...

Eigentlich sollten in diesem Jahr die Dreharbeiten für die groß angelegte Verfilmung von „Der Schwarm“ anlaufen. Doch Corona legt nun auch das ZDF-Großprojekt vorerst auf Eis. Die Produktion wurde stattdessen ins kommende Jahr verlegt.


HALT! Hier kommt mein Tipp für den geschätzten Frank Schätzing (natürlich mit Anspruch auf Beteiligung an Verwertungserlösen)
Für Alt-Testamentler, für Neu-Testamentler >>> vor Drehbeginn aus „Yrr“ was anderes Irres machen, etwas, an das zum Bespiel mein alter Kollege Kurt Nelhiebel dachte, als er mir heute morgen (16.12.) – am ersten Tag des bundesweiten „Lockdowns“ – folgende Zeilen schickte:


Armes Schwein


Ich wollt’ ich wär’ ne Kuh,
dann hätt’ ich meine Ruh
vor Covid 19
beim abendlichen Fernsehn.

Ein jeder kleine Hund
lebt fröhlich und gesund
trotz Covid 19.
Man lässt ihn immer rausgehn.

Nur ich, das arme Schwein,
muss tragen alle Pein.
Bei Covid 19
hab’ ich allein das Nachsehn.

K.N. 15. 12. 2020


FOTOS:
zitierte Webseiten

Info:
https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Schwarm