Jacques Ungar
Tel Aviv (Weltexpresso) - Ein beliebtes Streitthema zwischen internationalen Zusammenschlüssen wie der EU einerseits und Israel andererseits ist der Export von Gütern, die jenseits der «grünen Linie» produziert worden sind. Während die genannten Organisationen von Israel die spezifische Bezeichnung von Produkten verlangen, die aus Westbank-Siedlungen stammen, aber für den Export in alle Welt bestimmt sind, hält der Jüdische Staat sich nur sehr unwillig an diese Vorschrift.
Oft wird diese sogar vorsätzlich missachtet. So hat laut israelischen Medienberichten der Regionalrat Samaria diese Woche damit begonnen, Siedlerprodukte in die Vereinigten Arabischen Emirate zu exportieren, pikanterweise aber versehen mit Ursprungs-Etiketten «Made in Israel». Besonders gefragt scheinen dabei Olivenöl und Honig aus der Westbank-Siedlung Hechelim zu sein.
Das dürfte schon bald Proteste von Seiten der internationalen Gemeinschaft auslösen. Dort wird mehrheitlich die Meinung vertreten, Siedlungen könnten nicht als Bestandteile Israels angesehen werden. Einerseits kann dieses Vorgehen von Israel als indirekter Versuch gesehen werden, die Souveränität in den Gebieten voranzutreiben. Sicherlich aber wird es in Jerusalem nicht wenige Politiker und Wirtschaftsexperten geben, die bei allem Wunsch, sich die Siedlungen endlich auch politisch einzuverleiben nicht vergessen, dass Europa zu den gewichtigsten Handelspartnern des Jüdischen Staates zählt.
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«MadeIsraelischer Honig
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