Bildschirmfoto 2021 02 18 um 00.32.49Aussage des iranischen Geheimdienstministers Mahmoud Akavi

Jacques Ungar

Tel Aviv (Weltexpresso) - Der iranische Geheimdienstminister Mahmoud Akavi sagte laut der israelischen Zeitung «Israel Hajom», dass der Jüdische Staat trotz vieler gegenteiliger Berichte nicht für die Ermordung des führenden iranischen Nuklear-Wissenschaftlers Mohsen Fakhrizadeh zuständig sei. Viel eher ginge die Tat laut diesem Bericht auf das Konto eines ehemaligen Mitglieds des iranischen Geheimdienstes.

Alavi sagte gegenüber der staatlich-iranischen «Students News Agency» (ISNA), Israel habe die Ausführung vieler Operationen geplant, die die Untergrabung des iranischen Nuklearprogramms zum Ziel gehabt hatten. Alle diese Operationen seien aber von der «iranischen Sicherheit» verhindert worden. Zu den demnach geplanten Operationen hätten, wie Alavi ausführte, auch die Ermordung Offizieller des Nuklearprogramms gehört. Diese Ermordungen hätten, wie er behauptete, dem Mord an Fakhrizadeh im November folgen sollen.

Die Äußerungen aus Iran sollten nicht unbedingt als Zeichen für eine Abweichung vom bekannt harten Kurs Teherans aufgefasst werden. Viel eher scheint zuzutreffen, dass die Iraner nicht in der Lage waren, die angeblichen Pläne der Israeli wirksam zu durchkreuzen. Um vom eigenen Unvermögen abzulenken, kam man daher auf den Gedanken, Israel vom Mord am Nuklear-Wissenschafter «freizusprechen» und einen, im Weiteren nicht näher genannten Mörder, zu kreieren. Den Israeli kann das letztlich egal sei. Hauptsache dürfte für den blauweißen Geheimdienst die Tatsache sein, dass eine wichtige Figur für die Nuklear-Aufrüstung Irans eliminiert werden konnte.

Foto:
Fakhrizadehs Auto nach dem Attentat mit Einschusslöchern
© tachles

Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 17. 2. 2021