Bildschirmfoto 2021 03 18 um 00.06.24Seit Mittwochmorgen nehmen Mitglieder der israelischen Streitkräfte aktiv an den Knessetwahlen teil

Jacques Ungar

Tel Aviv (Weltexpresso) - Seit jeher war es in Israel üblich, dass das ganze Volk an einem Dienstag an die Urnen geht, um eine neue Knesset und damit eine neue Regierung zu bestellen. Der nächste Wahltermin ist demnach der kommende Dienstag (23.3). Dass israelische Diplomaten ebenfalls schon an die Urnen gehen oder gegangen sind, ist auch normal, leisten die Vertreter des Jüdischen Staates heute doch an rund 100 Posten in aller Welt Dienst.

Deren Stimmzettel müssen rechtzeitig bis zur Auszählung in doppelten Umschlägen in Israel angekommen sein.

Die eigentliche Ausnahme bei den Vorbereitungen der Wahlen zur 24. Knesset bildet aber die Erfüllung der Wahlpflicht für die Mitglieder der israelischen Streitkräfte. In normalen Fällen hatte es ausgereicht, die IDF bereits am Sonntag vor dem allgemeinen Wahl-Dienstag an die Urnen gehen zu lassen. Die Coronakrise trägt die Verantwortung dafür, dass in dieser Beziehung heute in Israel eben kaum etwas wirklich noch normal ist. Das führte dazu, dass Armeeangehörige bereits seit heute Mittwochfrüh an die Urnen gerufen sind. In anderen Worten wurden den Uniform tragenden Bürgern total sechs Tage für die Erfüllung ihrer Wahlpflicht eingeräumt. Es wurde eben der Forderung Rechnung getragen, dass in den militärischen Wahllokalen kein Gedränge entsteht, dass aber trotzdem jeder Berechtigte und jede Berechtigte die entsprechende Pflicht erfüllen kann. In normalen Jahren hat die Abgabe der Stimmen des Militärs immerhin die Wahl des einen oder anderen Abgeordneten beeinflusst.



Foto:
Ein Junge vor einem Wahlplakat in Jerusalem

Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 17.3. 2021