IMG 20210709 121443Zur Pressekonferenz der Veranstaltungsreihe „GoWest“ im Günes-Theater

Eva Mittmann

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Im Hinterhof des Günes-Theaters, auf dem Terrain des ehemaligen Teves-Geländes, eröffnet Timotheus Kartmann die kleine, feine Pressekonferenz zum GO West – Open Air und kündigt sogleich „Drag-Queen“ Kelly Heelton aus Brasilien an – eine Erscheinung! Sie bezaubert in Sekundenschnelle alle Anwesenden mit einer gekonnten Darbietung von „Frau Luna“ aus der Operette von Paul Linke aus dem Jahre 1881.

Einst habe sie in einer Inszenierung dieser Oper die „Göttin Venus“ gespielt – und das glaubt man ihr sofort. Sie unterrichtet Tanz und Schauspiel und liebt die „Performance“. Vor allem letztlich ihre Wirkung auf andere Menschen. Dabei lasse sie sich ungern einengen oder als „Drag-Queen“ in eine Schublade stecken. Ihre Mutter, so erklärt sie mit unüberhörbar portugiesischem Akzent, habe immer zu ihr gesagt: „Ob Mann, ob Frau – Hauptsache schmeckt!“ Gleich zweimal wird diese unausweichlich weiblich überraschende Ausnahmekünstlerin im Rahmen des Go West-Festivals in Erscheinung treten (siehe Termine unten).

Anschließend kündigen sich die die Protagonisten der „INTERNATIONAL AFFAIRS-SOLIDARITY/ART IN CRISIS“ II an: „Miteinander statt Konkurrenz“ – so lautet das Credo dieser Künstlerszene. Der „Projekt-Raum“ befinde sich seit einem Pre-Start in 2017 im „Dornröschenschlaf“, wie Künstler Denniz Alt erklärt. Es gehe der Künstlerinitiative darum, Projekträume und Kulturstätten zusammenzubringen und sich wechselseitig zu unterstützen. Man habe diese Plattform gegründet, um besser kooperieren zu können und somit eine gemeinsame Infrastruktur geschaffen: ein Miteinander jenseits der Konkurrenz. Kommerzielle Hintergedanken gebe es hierbei nicht. Man zeige vielmehr Solidarität mit den Kulturschaffenden. Leider fehle die Unterstützung der lokalen Kunstszene. Grundsätzlich mangele es an Wertschätzung. Aus diesem Grunde habe man „absichtsvoll auf die Einladung von Politikern bewusst verzichtet“. Aus der Krise sei man „kathartisch hervorgegangen“ und habe festgefahrene Strukturen durch Gewohnheit erkannt. Man strebe nun die Kombination nationaler und internationaler Künstler an: „Alles fließt!“

Foto:
© Eva Mittmann

Info:
Ausstellungseröffnung, Kunst:
Freitag, den 16.07.21, 18:00 Uhr:
„INTERNATIONAL AFFAIRS-SOLIDARITY/ART IN CRISIS“ II ,

Teves-Gelände/Gallus, Rebstöcker Str. 49d, 60326 Frankfurt am Main

Kabarett, Performance:
Samstag, den 31.07.21, 20:00 Uhr & Freitag, den 27.08.21, 20:00 Uhr:
„Die andere Seite der Weiblichkeit“, Kelly Heelton & Chris Gavazzoni

Teves-Gelände/Gallus, Rebstöcker Str. 49d, 60326 Frankfurt am Main

https://kellyheelton.com/
https://www.lachenmann-art.store/c/kuenstler/deniz-alt-werke