Bildschirmfoto 2021 07 31 um 00.15.16Die prominente Historikerin und Holocaust-Forscherin müsste vom US-Senat bestätigt werden

Andreas Mink

New York (Weltexpresso) - Bis anhin hat Lipstadt zu ihrer Nomination noch keine Stellung bezogen. Aber in der Nacht zum Freitag hat der «Forward» vermeldet, dass US-Präsident Joe Biden die Historikerin Deborah Lipstadt zur US-Beauftragten für die Beobachtung und Bekämpfung von Antisemitismus weltweit nominieren will. Der US-Kongress hat die Position Anfang Jahr zum Rang eines Botschafters erhoben. Daher müsste die 74-Jährige vom US-Senat bestätigt werden.

Daran dürften jedoch kaum Zweifel bestehen. Über den Vater deutsch-jüdischer Herkunft, ist Lipstadt eine streitbare Liberale, aber auch als Expertin für Antisemitismus und den Holocaust eine anerkannte Autorität. Lipstadt lehrt seit 1993 an der Emory University in Atlanta und wurde zur Jahrtausendwende weltweit durch ihren Erfolg an einem Prozess gegen den Holocaust-Leugner David Irving bekannt. Die Affäre wurde 2016 mit Rachel Weisz als «Denial» verfilmt (Link).

In Medien vielgefragt, stand die Historikerin Anfang 2020 auch dem aufbau für ein Interview zur Verfügung (Link). Durch die Nominierung gibt Biden dem Engagement gegen Judenhass herausgehobene Bedeutung in seiner Regierungsarbeit.

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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 30. Juli  2021