DSC04655 2 bereinigtZwischen Afghanistan und Wahl zum Deutschen Bundestag – Angebot über T-Online: Mit Werbung lesen - Pur-Abo abschließen - - Nein!

Heinz Markert

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Im November 2015 verkaufte die Deutsche Telekom die Website t-online.de und den Vermarkter Interactive Media an Ströer. Daher datiert die neueste Entwicklung des T-Online-Auftritts, der immer mehr in Richtung Werbung drängt. Werbung ist die Hauptsache. Alles andere ist nur Käse.


Das Netzmanagement ist ihm einfach zu blöd geworden:

„Nutzen Sie t-online wie gewohnt mit Werbung und üblichem Tracking. Details finden Sie in den Datenschutzhinweisen“

Sehr geehrtes T-Online,

befreie mich beim Einsteigen in Deine Anwendung von der aggressiven Werberei und dem Cookies-Aufdrängen. Du nervst nur. Ich sehe das Netz kritisch und halte es für eine sozio-kulturelle Müllhalde, wobei Deine manipulierenden Banner und Transparente zum Ausführen von Bestätigungen einfach voll daneben sind. Hältst Du mich für debil?

Versuche ich vom Smartphone in den Mail-Account zu wechseln, um die rückgesendete Bestätigung für eine Yoga-Stunde zu bekommen, um mich damit ausweisen zu können, erhalte ich die Meldung: Anmeldung nicht möglich‘. ‚Es ist ein Fehler aufgetreten, bitte aktivieren Sie die Cookies‘.

Ich akzeptiere Cookies prinzipiell nicht. Allein die Bezeichnung erregt schon den Verdacht auf Ausspionieren. Als zertifizierter Programmierer erahne ich, was potentiell alles machbar ist, wenn der Abweg es nur will. So klicke ich die Seite weg, übergehe sie. Pech gehabt!

Im Kundencenter gibst Du auch unverfroren an, in welche Regionen außerhalb der EU meine Profile gehen sollen. Bist Du nicht ganz dicht?

Ich bin in die Lehre der Kritischen Theorie der Frankfurter Schule gegangen. Ihr letzter nächster Vertreter, der nun leider gestorben ist, deutete pausenlos auf die Schrecknisse – Irreführungen - der Reklame hin, wenn er mit der alten Mutter auf der Leipziger Straße in Frankfurt-Bockenheim unterwegs war und sein Blick dahin und dorthin fiel.


„Für die Nutzung mit Werbung“ (Auszug)

Folgend ein Beispiel für die Ungeheuerlichkeit von T-Online:

„Wir erheben personenbezogene Daten und übermitteln diese auch an Drittanbieter, die uns helfen, unser Webangebot zu verbessern und zu finanzieren. Eine Verarbeitung der auf Ihrem Gerät gespeicherten Informationen wie z.B. Cookies oder persönliche Identifikatoren, IP-Adressen (sic!) sowie Ihres individuellen Nutzungsverhaltens erfolgt dabei zu den folgenden Zwecken: Informationen auf einem Gerät speichern und/oder abrufen

Für die Ihnen angezeigten Verarbeitungszwecke können Cookies, Geräte-Kennungen oder andere Informationen auf Ihrem Gerät gespeichert oder abgerufen werden“.

Datenübermittlung an Partner außerhalb der EU/EWR (Drittstaatentransfer)

„Durch das Klicken des ‚Akzeptieren‘-Buttons willigen Sie gem. Art. 49 Abs. 1 DSGVO ein, dass auch Anbieter außerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums wie z.B. den USA Ihre Daten verarbeiten. In diesem Fall ist es möglich, dass die übermittelten Daten durch lokale Behörden verarbeitet werden...“.

Personalisierte Anzeigen

Anzeigen können basierend auf einem Profil personalisiert werden. Es können Daten hinzugefügt werden, um Anzeigen besser zu personalisieren.

Personalisierte Inhalte

Inhalte können basierend auf einem Profil personalisiert werden. Es können Daten hinzugefügt werden, um Inhalte besser zu personalisieren.

Das dient: Anzeigenmessung, Inhaltemessung, Erkenntnis über Zielgruppen und Produktentwicklung.

„Im Datenschutz-Manager befinden sich genaue Übersichten dazu, welche Partner zu welchen Zwecken Daten verarbeiten, insbesondere auch, welche Partner Nutzerprofile auf Basis der erhobenen Daten erstellen. - Wie nett Du bist! - Sie willigen auch ein, dass Ihre Daten von Anbietern möglicherweise in Drittstaaten außerhalb des EWR verarbeitet werden“.

Werde niemals einwilligen!

T-Online, nimm die ätzenden Werbeanstellungen endlich vom Eingangsbildschirm zu meinem E-Mail-Account weg. Du kannst bei mir nicht landen.

An den Hessischen Datenschutzbeauftragten Alexander Roßnagel (CDU)

(diese Ansprache ist nur virtualiter, da er nicht antwortet)

Wann kommt es endlich soweit, dass die Cookie-Plage dahingehend reguliert wird, dass Cookies prinzipiell auch abgelehnt werden können, ohne irgendeine Modifikation vornehmen zu müssen. Die Firmen können beim gegenwärtigen Zustand doch mit ihren billigen Tricks erreichen, was sie wollen, nämlich uns irgendwie auszuspähen und uns für ihre Geschäfte am Kragen zu packen.

Unverständlich finde ich auch, dass selbst die Corona-Applikationen der Bundesregierung offensichtlich mit den übermächtigsten aller Netzkonzerne wie Apple und Google verknüpft sind. Warum kann die Bundesregierung nicht eine eigene Plattform schaffen, auf denen die Anwendung aufsitzt?

Dauernd wollen jegliche Firmen und Interessen auf uns eindringen, um uns unter ihren Käscher zu bekommen.

Mit freundlichem Gruß

P.S. Hätte gerne eine Rückmeldung

Notiz: weder von T-Online noch vom Hessischen Datenschutzbeauftragten kommt irgendeine Reaktion


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