Jacques Ungar
Tel Aviv (Weltexpresso) - Muss Israel um die Hilfe von einer Milliarde Dollar für die Weiterentwicklung des Raketen-Abwehrsystems «Iron Dome» zittern? Die so genannten progressiven Demokraten blockieren jedenfalls, bedrängt von virulent anti-israelischen Kreisen, laut einem Bericht vom Mittwoch in der «Jerusalem Post» rund eine Milliarde Dollar, die für das Programm bereits mehrfach versprochen und vorgesehen waren.
Die Demokratische Führung versucht zwar, das Missbehagen auf israelischer Seite zu reduzieren, indem sie sagte, die Finanzierung für das von beiden Parteien (Demokraten und Republikaner) vorgesehenen Verteidigungsprogramnm sei «wahrscheinlich» für das Fiskaljahr 2022 vorgesehen. Ganz aus der Welt geschaffen ist damit aber der israelische Schreck auf diese erste drohende bedeutsame Streichung eines pro-israelischen Programms in der Biden-Administration noch nicht.
Wie tief dieser Schreck in Israel und pro-israelischen Kreisen zu sitzen scheint, lässt auch die mega kritische Reaktion der amerikanischen pro-Israel-Organisation Aipac erahnen. Aipca meinte nämlich, der sich nun anbahnende Entscheid würde «den amerikanischen Werten unter Präsident Biden widersprechen». Von amerikanisch-demokratischer Seite wurde dem israelischen Außenminister Yair Lapid zwar beschwichtigend zugesichtert, die Verzögerung sei nur «technischer» Natur, und die Hilfe für «Iron Dome» würde wahrscheinlich noch dieser Tage genehmigt werden.
Dessen ungeachtet dürfte den zuständigen israelischen Stellen ob dieser ständigen Wiederholung von Wörtern wie «wahrscheinlich» oder «vielleicht» die sonst während des Laubhättenfestes in Jerusalem herrschende Freude einigermaßen verdorben sein. Am Mittwochabend umschrieb ein israelischer Kenner der Lage die Situation wie folgt: «Das Programm dürfte letztlich durchgehen, doch die Zeit der offenen Schecks dürfte vorbei sein». Jerusalem wird sich darauf einstellen müssen, dass bisherige Randgruppen wie die progressiven Demokraten von nun an ebenso ernst ins Kalkül genommen werden müssen wie die traditionell pro-israeische Mehrheit. Dieses Mal dürfte Israel noch mit einem blauen Auge davonkommen. Ob auf die Dauer aber der alleinige Hinweis auf den Defensivcharakter des Iron-Dome-System ausreichen wird, ist eine ganz andere Frage.
Dessen ungeachtet dürfte den zuständigen israelischen Stellen ob dieser ständigen Wiederholung von Wörtern wie «wahrscheinlich» oder «vielleicht» die sonst während des Laubhättenfestes in Jerusalem herrschende Freude einigermaßen verdorben sein. Am Mittwochabend umschrieb ein israelischer Kenner der Lage die Situation wie folgt: «Das Programm dürfte letztlich durchgehen, doch die Zeit der offenen Schecks dürfte vorbei sein». Jerusalem wird sich darauf einstellen müssen, dass bisherige Randgruppen wie die progressiven Demokraten von nun an ebenso ernst ins Kalkül genommen werden müssen wie die traditionell pro-israeische Mehrheit. Dieses Mal dürfte Israel noch mit einem blauen Auge davonkommen. Ob auf die Dauer aber der alleinige Hinweis auf den Defensivcharakter des Iron-Dome-System ausreichen wird, ist eine ganz andere Frage.
Foto:
©tachles
Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 23. September 2021
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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 23. September 2021