Bildschirmfoto 2021 10 19 um 02.37.36Neue israelische Krebsstudie deutet Durchbruchsmöglichkeit an

Jacques Ungar

Tel Aviv (Weltexpresso) - Die «Jerusalem Post» berichtet von dem möglichen Durchbruch eines Forschungsteams des Weizmann-Instituts, Rehovot, mit amerikanischen Wissenschaftlern auf dem Gebiet der Krebsbehandlung. Dem Bericht zufolge haben Wissenschafter aus beiden Staaten einen Weg gefunden, um die Krebs-Immuntherapie zugänglicher zu machen. Dabei würden Daten benutzt, um zu analysieren, welche Tumorarten der Körper relativ leicht «sehen» kann.

Zu diesem Schluss gelangt eine letzte Woche von der Fachzeitschrift «Journal of Clinical Investigation» veröffentlichte Studie. Demnach hat die unter der Leitung des PhD-Studenten Aviyah Peri stehende Studie – sie untersteht der Aufsicht von Yardena Samuels, ebenfalls vom Weizmann-Institut, neue Methoden eingeführt zum Finden von «Features», so genannte Krebs-«Hot Spots», wie sie von vielen Tumoren bekannt sind, was deshalb die Benutzungsmöglichkeit eröffnet zur Entwicklung einer wirksamen Immuntherapie für ganze Gruppen von Patienten.

Krebs-Hot-Spots sind physikalische Strukturen auf den äusseren Membranen von Krebszellen, die Immunsysteme liefern können von verschiedensten Patienten mit «Zugang» zu einem Tumor. Das Immunsystem benutzt T-Zellen zur Bekämpfung anderer Zellen, die das System als «fremd» definiert, und die Hot Spots dienen als Markierer zur Aktivierung der T-Zellen. Die Zellen-Hot-Spots enthalten mutierte Formen antigenischer Antikörper-Generationen, die als «Neoantigene» bekannt sind. Nur eine Handvoll von Neoantigenen haben sich als Hot Spots qualifiziert, die aber bis jetzt schwer zu finden waren und meistens nur durch glückliche Zufälle entdeckt werden konnten.

Samuels, Peri und der Rest des Teams haben eine Methode entwickelt für die systematische Identifizierung dieser Krebs-Hot-Spots. Zusammen mit Peri und Samuels ist die Studie mit dem verstorbenen Nir Friedman des Immunologie-Departementes von Weizmann durchgeführt worden, sowie mit Masha Y. Niv von der Hebräischen Universität, Prof. Steven A. Rosenberger vom Nationalen Krebsinstitut, USA, Cyrille J. Cohen von der Bar Ilan Universität, Ansuman T. Satpathy von der medizinischen Schule von Stanford und weiteren Forschern.

Foto:
Durchbruch im Bereich der Krebsbehandlung?
©tachles

Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 18. Oktober  2021