deutschlandfunkkultur.devolkermordKnessetabgeordnete unterbreiten Gesetzesvorlage zur Anerkennung des Armenier-Völkermordes

Jacques Ungar

Tel Aviv (Weltexpresso) - Sechs oppositionelle Knessetabgeordnete unterbreiteten am Dienstag eine Gesetzesvorlage zur offiziellen Anerkennung des Völkermordes von 1915 an den Armeniern und die Fixierung des 24. Aprils als jährlich durchzuführender Gedenktag.                                                                                                                                                                                                           

Die Vorlage wurde von folgenden Parlamentariern eingereicht: Yaacov Margi, Haim Biton und Moshe Arbel (alle Shas) zusammen mit Yuli Edelstein, Israel Katz und Yoav Kish (alle Likud). Es ist dies nicht das erste Mal, dass in der Knesset Versuche mit der gleichen Zielsetzung unternommen worden sind. 2018 reichte Tamar Zandberg (Meretz) eine Vorlage ein, das Massaker als Genozid anzuerkennen, 2019 unterstützten eine Reihe bekannter Abgeordneter wie Yair Lapid und Gideon Saar einen weiteren Vorschlag in dieser Richtung, doch auch dieses Mal war der Support durch die Regierung mangelhaft.

Pro Memoria: Bei Ende des Ersten Weltkriegs gab es kaum noch Armenier im ottomanischen Reich. Wahrscheinlich aus Rücksicht auf seine Beziehungen zur Türkei tut das offizielle Israel sich noch heute schwer, das Massaker von damals als Völkermord anzuerkennen.

Foto:
©deutschlandfunk.de

Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 10. November  2021