Bildschirmfoto 2021 11 20 um 03.49.23Mehr als Kurioses aus Israel

Redaktion tachles

Tel Aviv (Weltexpresso) - Jetzt ist es also nicht mehr nur so, dass sensible Daten aus Israel von ausländischen Hackern ins Netz gestellt werden – jetzt macht das israelische Justizministerium das gleich selbst. Aus Versehen wurden im Rahmen eines Gerichtsverfahrens zwischen einem Offizier einer geheimen Eliteeinheit und der Armee Hunderte von Dokumenten auf die offizielle Website des israelischen Gerichts gestellt.

Die israelische Tageszeitung «Haaretz» informierte die Armee über dieses Leak, woraufhin der Zugang zu der Website sofort blockiert wurde. Die Dokumente enthielten Details über die Struktur der geheimen Einheit, über ihre Arbeitsweise und die sensibelsten Einsätze der letzten Jahre, zudem Namen, Adressen und Telefonnummern von Armeeangehörigen.

Darüber hinaus waren auch Informationen über Verbindungen zwi-schen dieser und anderen Spezialeinheiten der Armee aufgeführt, die komplexe Einsätze jenseits der israelischen Grenze mit unterstützten.

Die Dokumente waren ins Justizministerium geraten, nachdem ein Offizier dieser technologischen Unit die Verweigerung, seine Armeekarriere zu verlängern, juristisch anfocht. Es gab eine Gerichtsentscheidung, der Offizier ging in Berufung. Die Dokumente waren dem Bezirksgericht von Tel Aviv vorgelegt worden. Der israelische Sicherheitsdienst meldete Bedenken wegen der Unterlagen an, doch sie wurden in die Gerichtsakte aufgenommen und jedermann zugänglich gemacht. Der Schaden für die «nationale Sicherheit» sei enorm, hieß es aus berufenen Kreisen.

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