Der ehemalige Kongress-Abgeordnete aus Staten Island punktet mit einer energischen Botschaft
Andreas Mink
New York (Weltexpresso) - Wie auch von topnews vermeldet, erscheinen Präsident Joe Biden und seine Partei derzeit als angeschlagen, zerstritten und mutlos. Hier fällt Beobachtern als Ausnahme Max Rose auf: dieser erscheine als «starker Kandidat, der in einem republikanischen Distrikt in die Offensive geht». Anlass zu dieser Einschätzung ist ein neue Wahl-Anzeige von Rose, wo er Probleme der Nation wie Klimawandel und tiefe Differenzen zwischen den Parteien und ihrer Unterstützer-Gruppen aufzeigt. Als Alternative stellt Rose ein Amerika vor, das «sicher, fair und erschwinglich» ist.
Damit spricht er direkt Schwachpunkte der Demokraten bei Umfragen an: steigende Kriminalitätsraten und noch stärker zunehmende Preise, flankiert von linken Rufen nach «defund the police», also der Streichung von Budgets für lokale Polizeibehörden. Konservative schlachten die Parole aus, um Wähler aufzuschrecken.
Rose bleibt sich dabei als bürgernaher Pragmatiker mit Militär-Hintergrund treu. Der 35-Jährige ist jüdischer Herkunft, ein hoch dekorierter Afghanistan-Veteran und hatte sein Mandat für den 11. Kongress-Bezirk von New York State erst 2018 knapp gewonnen. Bei den Wahlen 2020 hatte er den Sitz an eine Republikanerin verloren. Anschliessend spielte Rose mit einer Bewerbung um die Nachfolge von Bill de Blasio als Bürgermeister. Dabei hätte er als Kritiker des Parteiestablishment einen schweren Gang vor sich gehabt. Im letzten Winter wechselte er jedoch in das Pentagon und wurde Sonderberater bei der Bekämpfung von Covid-19. Doch diesen Posten hat Rose im Sommer verlassen und ist zurück an seinen Wohnsitz auf Staten Island gekehrt, der wohl konservativste Stadtteil von New York City (Link).
Seine Chancen dort hängen nicht zuletzt von der momentan laufenden Neudefinition von Wahlkreisen ab, die im Zehn-Jahres-Turnus stattfindet. Beobachter vermuten, dass die im Landesparlament dominierenden Demokraten ihrem Parteifreund Rose dabei durch die Ausweitung des 11. Bezirks um eher nach links tendierenden Quartieren beispringen werden.
Foto:
Max Rose
©tachles
Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 8. Dezember 2021