Jacques Ungar
Brüssel (Weltexpresso) - Nach seinem Rücktritt als österreichischer Bundeskanzler wendet sich Sebastian Kurz zügig der Gestaltung seiner Zukunft zu. Im Dezember war der Eintritt des 35-Jährigen als «Global Strategist» bei der Investmentfirma des libertär-konservativen Milliardärs Peter Thiel in Kalifornien bekannt geworden. Nun betraut ihn die EU mit dem Co-Vorsitz des Europäischen Rates für Toleranz und Versöhnung. Dort wird Kurz fortan mit dem 68-jährigen Tony Blair nicht zuletzt gegen Antisemitismus kämpfen.
Das «European Council on Tolerance and Reconciliation» wurde 2008 auf Initiative von Moshe Kantor, Aleksander Kwaśniewski und Vaclav Havel als internationale NGO gegründet und geht auf das International Stockholm Forum on the Holocaust im Januar 2000 zurück (Link). Die Organisation ist rechtlich unabhängig, wird aber von der Europäischen Union finanziert.
Der Rat soll Antisemitismus bekämpfen, die Erinnerung den Holocaust pflegen und jüdische Gemeinden in Europa stärken. Trotz seines jugendlichen Aussehens kann Kurz bei der neuen Aufgabe zehnjährige Erfahrungen in der Politik einbringen. Er hatte noch bei seiner Abschiedsrede in Wien sein Engagement für die Beziehungen Österreichs zu Israel betont (Link).
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Sebastian Kurz
©tachles
Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 10. Januar 2022
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