profil.atAus einer «Haaretz»-Analyse

Jacques Ungar

Tel Aviv (Weltexpresso) - Quellen, die über Informationen verfügen bezüglich der Kommunikationen des Kremls mit der jüdischen Gemeinde des Landes, sagen, jüdische Institutionen würden mit Rückwirkungen bedroht, sollten sie sich weigern, sich öffentlich zugunsten des Krieges in der Ukraine zu äußern.

In einer am Wochenende veröffentlichten Analyse der Zeitung «Haaretz» erklärten die Quellen, der Kreml hätte wiederholt mit Vergeltung gegen all jene gedroht, die sich diesen Direktiven nicht fügen sollten.

Einer der prominenten Juden – er sprach aus Angst vor Verfolgung nur im Schutze der Anonymität – sagte, er fühle sich, als ob sein Land zum «Geist der Sowjets» zurückgekehrt sei. Die gleiche Quelle beschrieb den «Druck auf Gemeindeaktivisten, einschliesslich von Drohungen, jüdische Institutionen zu schliessen, sollten keine Verlautbarungen zugunsten der Invasion gemacht werden». Eine andere Quelle mit Kenntnissen von Konversationen des Kremls mit jüdischen Führern bestätigte diese Drohungen.

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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 27. März 2022