Jacques Ungar
Tel Aviv (Weltexpresso) - Am Mittwoch begingen die Palästinenser den «Tag der Erde». Füglich werden Gewalttaten im Vorfeld dieses emotional geladenen Tages sozusagen als «Vorbereitung» auf ihn interpretiert. Das gilt auch für die mindestens fünf Toten, die ein aus dem Dorf Yabend in den Gebieten nach Israel gekommener Einzeltäter (ohne die nötigen Aufenthaltsbewilligunge für Israel) am Dienstagabend von einem Fahrrad aus im stark bevölkerten Zentrum der Stadt Bne Berak erschiessen konnte (drei Israeli und zwei Ukrainer) bevor er selber durch einen Polizisten neutralisiert worden ist.
Zuvor allerdings gelang es dem Palästinenser noch, den Uniformierten durch Schüsse so schwer zu verletzen, dass der Mann noch am Ort des Geschehens verstarb. Der Täter war ein Mann der Fatah, die den Mörder über allen Klee lobten. Die Aufrufe der Bürgermeister von Bne Berak und dem benachbarten Ramat Gan an die Bürger, zu Hause zu bleiben, verhallten zumindest bei jenen Bürgern wirkungslos, die kurz nach Bekanntwerden des Geschehens die Strassen mit ihren Rufen «Tod den Arabern» erfüllten.
In wenigen Tagen beginnt der islamische Fastenmonat Ramadan, und israelische Politiker bis hinauf zu Staatspräsident Isaak Herzog sind rund um die Uhr in Kontakten mit dem jordanischen Königshof darum bemüht, die Lage zu entspannen. Bis jetzt waren diese Bemühungen allerdings von wenig Erfolg gekrönt.Die USA und Frankreich verurteilten das Attentat von Bne Berak in aller Form und versicherten die Familien der Hinterbliebenen ihrer Unterstützung.
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©tachles
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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 30. März 2022
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 30. März 2022