Bildschirmfoto 2022 10 20 um 00.12.38Festnahme im Zusammenhang mit dem AIMA-Anschlag von 1994

Jacques Ungar

Tel Aviv (Weltexpresso) - Mohsen Rezai, heute iranischer Vize-Präsident für Wirtschaft, wird von de argentinischen Staatsanwaltschaft gesucht wegen einer angeblichen Mittäterschaft beim Bombenanschlag vom 18. Juli 1994 auf das jüdische AMIA-Gemeindezentrum von Buenos Aires. Damals kamen 84 Menschen ums Leben, und 330 wurden verletzt.

Rezai, zur Zeit des Bombenattentas von Buenos Aires Chef-Kommandant des Islamischen Revolutions-Wackorps des Irans, ist einer von mehreren hochrangigen iranischen Offiziellen, die von Argentinien beschuldigt werden, das Selbstmordattentat auf das grösste jüdische Gemeindezentrum des Landes organisiert zu haben. Die argentinisch-staatliche Nachrichtenagentur «Telem» berichtete, dass Sonder-Staatsanwälte Argentiniens das Aussenministerium des Landes ersucht habe, alle diplomatischen Kanäle anzuwenden.

Die Agentur zitierte auch eine Interpol-Notiz gegen Rezai und wies auch auf Zeitungsausschnitte hin, die auf die Visite Rezais in Qatar hinwiesen. Das Ministerium autorisierte das Begehren der Sonder-Staatsanwälte nachdem Rezais Anwesenheit im Golfstaat bestätigt worden war, wie die französische  Agence-France-Press unter Bezugnahme auf eine diplomatische Quelle schrieb. Das Ministerium erbat die Zusammenarbeit von Interpol für die Verhaftung Tezais, während Aussenminister Santiago Cafiero den argentinichen Botschafter in Doha (Qatar), dringend mit dem qatarischen Aussenministerium zu kommunizieren und über die Situation nach Hause zu berichten.
 

Foto:
©Mohsen Rezai

Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 19. Oktober 2022