vol.atDer neue Newsletter des Hessischen Rundfunks für Hessen, Nr. 81

hessenschau update, Sven-Oliver Schibat

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - In Hessen fehlen 37.000 Kita-Plätze: Schon vor einigen Jahren erzählte mir jemand, dass man sein Kind aufgrund der wenigen Kita-Plätze am besten schon vor der Schwangerschaft für so einen Platz anmelden sollte. Und die Situation ist offenbar nicht besser geworden, wenn man sich das Ergebnis einer Studie der Bertelsmann-Stiftung anschaut.

Demnach fehlen im kommenden Jahr zigtausende Plätze in Hessen. Hauptgrund: Fachkräftemangel. Um den Bedarf decken zu können, müssten laut der Studie 10.700 Betreuerinnen und Betreuer eingestellt werden. Bis 2030 bräuchte es sogar 25.000 zusätzliche Erzieherinnen und Erzieher. Was das Sozialministerium und die Opposition im Landtag dazu sagen, können Sie hier nachlesen.
https://www.hessenschau.de/gesellschaft/in-hessen-fehlen-laut-bertelsmann-studie-37000-kita-plaetze,kita-mangel-110.html


Bildschirmfoto 2022 10 20 um 22.34.00                      Vor der geplanten neuen Kita trafen sich am Mitwoch die Demonstranten© hr

Einzelhandel versus Kita

Gerade in dem Zusammenhang wirkt es dann etwas seltsam, wenn im Kasseler Stadtteil Kirchditmold ausgerechnet gegen die Eröffnung einer neuen Kita demonstriert wird. Aber nur auf den ersten Blick.

Denn tatsächlich geht es den Menschen dort nicht darum, dass sie keine Kita wollen, sondern dass man seit Jahren daran arbeitet, den Ortskern aufzuwerten und nun gleich drei Geschäfte der neuen Kita weichen müssten.

Der ursprüngliche Plan für die Kita sah so aus, dass dafür ein Neubau auf der Rückseite der Ladenzeile entstehen sollte. Dies wurde von dem neuen Eigentümer der Immobilie inzwischen jedoch wieder verworfen. Die ganze Geschichte gibt es hier.
https://www.hessenschau.de/gesellschaft/riesen-kita-ruiniert-kirchditmold-warum-ein-kasseler-ortsteil-sich-gegen-eine-kindertagesstaette-wehrt,protest-kirchditmold-kita-100.html

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Verletzter Eintracht-Fan über Marseille-Attacke
© Imago Images / Twitter: Michael Breh

Am 13. September spielte Eintracht Frankfurt in der Champions League in Marseille. Ein Spiel, bei dem vieles nicht so lief, wie es hätte laufen sollen - vor allen Dingen mit Blick auf die Fans von Olympique Marseille und der Eintracht, die sich gegenseitig mit Pyrotechnik beschossen haben. Eintracht-Fan Michael Brehl wurde dabei von einer Rakete am Hals getroffen und musste mehrfach operiert werden. Glück im Unglück: Es wurde kein Nerv komplett zerstört. Dennoch weiß man noch nicht, ob er irgendwann wieder komplett hergestellt sein wird.

Inzwischen ist Michael wieder zurück in Deutschland und hat uns die ganze Geschichte erzählt. Sein Appell an die Fußball-Fans: "So können wir nicht weitermachen - irgendwann stirbt jemand."


Vater von Hanau-Attentäter soll Hinterbliebene bedroht haben

Die Hanauer Staatsanwaltschaft ermittelt erneut gegen den Vater des Attentäters des rassistischen Anschlags von Hanau. Die Mutter eines der Opfer berichtet, Hans-Gerd R. sei mit seinem Schäferhund bei ihr aufgetaucht.


Höhere Bußgelder für SUV-Fahrer nicht grundsätzlich zulässig

350 statt 200 Euro verhängte das Amtsgericht Frankfurt gegen einen Rotsünder, weil dieser im SUV unterwegs war. Nach der Art des Autos zu unterscheiden, war aber nicht rechtens.

Frankfurter Stadtverordnete fordern Rücktritt von Buchmesse-Chef Boos

Die Buchmesse läuft, gleichzeitig wächst die Kritik an den Veranstaltern: Zwei Frankfurter Stadtverordnete fordern eine neue Buchmesse-Leitung. Ihr Vorwurf: Die Buchmesse unterstütze rechtes Gedankengut, indem sie rechte Aussteller dulde.


Eins noch ...

Die Menschen in Großbritannien hatten in den vergangenen Jahren nicht so wirklich viel zu lachen: Der Brexit-Hickhack und seine Folgen, das Party-Gate von Boris Johnson, der Tod der Queen und kaum war mit Liz Truss endlich eine Nachfolgerin für Johnson gefunden, forderte man auch ihren Rücktritt. Und nun ist sie tatsächlich nach nur sechs Wochen Geschichte. Wirklich überraschend kommt Ihr Rücktritt aber nicht. Beim "Daily Star", einer britischen Boulevardzeitung, war man sich sogar so sicher, dass man einen ungewöhnlichen Wettkampf gestartet hatte. Die Frage: Wer hält länger - ein Salatkopf oder Liz Truss? Das Ergebnis ist jetzt klar und der Salatkopf feiert seinen Sieg. Den Livestream davon gibt es bei YouTube (kann man auch zurückspulen und sich so den ganzen "Wettkampf" anschauen).
https://www.youtube.com/watch?v=Sm-RE95lKJ0&feature=youtu.be

Dass mal ein Salatkopf gegen eine britische Premierministerin gewinnen würde, hätte ich noch vor wenigen Wochen auch nicht für möglich gehalten ...

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