Bildschirmfoto 2023 03 21 um 00.49.16Mit Reserven von fast 200 Mrd. Dollar sei das Land nicht wirklich gefährdet

Jacques Ungar

Tel Aviv (Weltexpresso) - «Wird Bibi Israel brechen?» So lautete die Schlagzeile der letzten Ausgabe des «Economist»-Magazins. Premierminister Binyamin Netanyahu wird vor einer auseinanderbrechenden Israel-Flagge abgebildet. Der Artikel des Magazins beginnt ganz «harmlos» mit allen Erfolgen Israels und seinen ausgezeichneten Wirtschaftserfolgen, einschließlich einem Bruttonationalprodukt, das letztes Jahr 55 000 Dollar pro Kopf erreicht hatte.

Nach der Auflistung der Erfolge fährt der Artikel fort mit der Bemerkung: «Anstatt dass Israel dieses Jahr seinen 75. Geburtstag feiert, sind wir mit einer Krise konfrontiert. Die juristische Reform, die der rechtsgerichtete Teil der Koalition vorschlägt, wird die Ordnung untergraben und Israels Demokratie schwächen», liest man im Editorial.

Der Artikel zeigt auf die ökonomische Gefahr der von der Regierung vorgeschlagenen Reformen: «Mit Reserven von rund 196 Milliarden Dollar steht Israel nicht in Gefahr eines wirtschaftlichen Zusammenbruchs. Das Zentrum seiner Wirtschaft ist jedoch die Technologie, die für über die Hälfte seiner Exporte gut steht. Dies wird aufrecht erhalten, indem man 5 Prozent des Bruttosozialprodukts auf Forschung und Entwicklung verwendet – mehr als in jedem anderen Land». Die Experten und Unternehmer, die dafür verantwortlich zeichnen, wollen nicht, dass ihr Land von religiösen Fanatikern versklavt wird. Israel kann es sich auch finanziell nicht erlauben, sich von den USA zu entfremden, die für die Sicherheit garantieren und 80 Prozent seiner importierten Waffen zur Verfügung stellt.»

«Premierminister Binyamin Netanyahu, der Israel in 15 der letzten 27 Jahren geführt hat, ist stolz darauf, Israel im Laufe der Jahre gestärkt zu haben. Jetzt riskiert er, sein Legat zu zerstören. Vielleicht lässt er Israel in einer Position zurück, in der er nicht in der Lage sein wird, die sozialen und geopolitischen Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte zu konfrontieren», fährt der Artikel fort.

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©tachles

Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 20. März 2023