dreiisraelKritik des ex-Mossad-Chefs an Netanyahu

Jacques Ungar

Tel Aviv (Weltexpresso) - Sogar Mossad-Bosse sind nur Menschen: Auch ehemalige Größen im israelischen Leben haben offensichtlich keinerlei Probleme, derzeitigen führenden Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens des Staates ihre Meinung kundzutun. Das galt dieser Tage insbesonbdere für Tamir Pardo, den ehemaligen Chef des israelischen Mossad-Geheimdienstes. In einem israelischen TV-Interview erklärte Pardo nämlich, Israel würde ein anderes Land als antisemitisch verurteilen, sollte es Gesetze passieren oder an diesem Prozedere arbeiten, wie Israel es gegenwärtig tut.

«Der Anführer hat seinen moralischen Kompass verloren», schimpfte Pardo. «Nichts von dem Geschehen wäre passiert, hätte der Premierminister den entsprechenden Prozess nicht vorangetrieben». Patdo ließ es auch nicht gelten, dass Netanyahu in den juristischen Reformprozess von anderen Koalitionsmitgliedern gestoßen worden sei. Diese Leute hätte, so Pardo, nur Netanyahus Willen vollzogen. Das Land sei in zwei Stücke zerrissen, und Netanyahu würde nicht mit der Wimper zucken.

« Koalitionsmitglieder geben sich glücklich» über diese Niedelange der Opposition. Der Premier sei damit beschäftigt, fasste der ehemalige Gehemdienstchef zusammen, sowohl die IDF als auch den Mossad auseinanderzureißen. Netanyahu kann es sich leisten, solche Äußerungen zu ignorieren, denn im täglichen Leben von Politik und Sicherheit spielt Pardo heute keine tragende Rolle mehr.

Foto:
Cohen (l.) und sein Vorgänger Pardo (r.) mit Premierminister Netanjahu
©israelnetz

Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 31. Juli 2023