Die israelische Nationalbank veröffentlicht ihren Halbjahresbericht zur Lage des israelischen Finanzsystems
Redaktion
Tel Aviv (Weltexpresso) - Die israelische Nationalbank «Bank of Israel» hat am Mittwoch ihre Einschätzung der Risiken für die Stabilität des israelischen Finanzsystems von «medium-niedrig» auf «medium-hoch» eingestuft. Der wichtigste Grund für das erhöhte Risiko: Die geplante Justizreform. Die Einstufung wurde in einem Bericht der Bank veröffentlicht, der zweimal im Jahr erscheint. Auch wenn Firmen und Haushalte immer noch über ein gewisses «Polster» verfügen und noch stabil sind, ist die Lage bedrohlich.
Wörtlich heisst es in dem Bericht: «Seit Beginn des Jahres 2023 ist trotz der globalen Schocks die lokale Komponente für die Erklärung der negativen Entwicklungen in den verschiedenen lokalen Märkten umso wichtiger. Die Unsicherheit im Zusammenhang mit den Gesetzesänderungen hat die Risikoprämie der Wirtschaft erhöht und ging mit einer Abwertung des Wechselkurses einher». Das der wichtigste Motor der israelischen Wirtschaft zu stottern anfängt, ist inzwischen hinlänglich bekannt. 80 Prozent der neuen israelischen Start-Ups, die in diesem Jahr gegründet wurden, haben ihren Firmensitz außerhalb Israels. Etablierte High-Tech-Firmen haben angekündigt, ihre Gelder ins Ausland zu transferieren, viele machen das bereits, was dazu führt, dass Israel hohe Summen an Steuergeldern entgehen. Etliche Firmen wollen sogar ihr Personal ins Ausland versetzen, um ihre Büros dort neu aufzubauen.
Foto:
Das Gebäude der israelischen Zentralbank in Jerusalem
©tachles
Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 3. August 2023