Buergermeisterin Eskandari Gruenberg bei der Pflanzung der Baeume Copyright Stadt Frankfurt am Main Foto Maik Reuss Frankfurt gedenkt der Ermordung der Iranerin Jina Mahsa Amini

Redaktion

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Der Samstag, 16. September, stand ganz im Zeichen des Gedenkens an den Tod von Jina Mahsa Amini. Bei einer Kundgebung, einer symbolischen Baumpflanzung und einem Konzert gedachten Hunderte Besucherinnen und Besucher der jungen Iranerin, die vor einem Jahr von der Sittenpolizei des Mullah-Regimes getötet wurde, weil sie ihr Kopftuch nicht vorschriftsgemäß trug. Ihr Tod löste eine weltweite Protestwelle aus, die bis heute unter dem Begriff „Frau – Leben – Freiheit“ anhält.

Die Erinnerung an diesen und viele andere Morde der iranischen Regierung sowie die Unterstützung der Revolution war das Thema der zentralen Kundgebung auf dem Römerberg. In ihrer Rede beschrieb Bürgermeisterin und Diversitätsdezernentin Nargess Eskandari-Grünberg die Stimmung in der Protestbewegung: „Ein Jahr der Trauer, der Schmerzen und der Hoffnung liegt hinter uns. Etliche haben ihr Leben veroren, noch mehr wurden eingesperrt oder misshandelt. Die iranische Bevölkerung gibt nicht aber auf, denn es handelt sich nicht länger um einen Protest, sondern um eine Revolution der Demokratie, der Menschenrechte und der Frauen. Frankfurt steht dabei an ihrer Seite.“

Buergermeisterin Eskandari Gruenberg spricht bei der Kundgebung auf dem Roemerberg Copyright Stadt Frankfurt am Main Foto Maik ReussAußerdem bekundeten auf der Kundgebung Karl Kopp von Pro Asyl, Valerio Krüger von der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte, Alema Alema, ehemalige afghanische Ministerin, und Monika Wittkowsky von Amnesty International ihre Solidarität mit der Protestbewegung. Den Rahmen bildeten eine Performance der Gruppe Mozhdeh sowie Musik der ukrainischen Sängerin Tania Vorzheva und der Band Runak.

Im Anschluss zog die Demo weiter zum Mainufer, wo Eskandari-Grünberg und Frauendezernentin Rosemarie Heilig vier Bäume zur Erinnerung an die Opfer des seit 44 Jahren herrschenden iranischen Regimes pflanzten. Auf den Plaketten an den Bäumen ist zu lesen: „In Erinnerung an die 176 Menschen, deren Flug PS752 am 8. Januar 2020 durch Luftabwehrraketen des iranischen Regimes abgeschossen wurde.“ „In Erinnerung an Jina Mahsa Amini, die am 16. September 2022 durch das iranische Regime ermordet wurde.“ „In Erinnerung an die Menschen, die während des ,Blutigen Buergermeisterin Eskandari Gruenberg bei der Pflanzung der Baeume Copyright Stadt Frankfurt am Main Foto Maik ReussNovembers‘ (Aban) 2019 vom iranischen Regime getötet wurden.“ „In Erinnerung an all die Menschen, die seit der Herrschaft des islamischen Regimes im Iran inhaftiert, gefoltert und hingerichtet wurden.“

„Wir wollen sie nie vergessen, die Menschen, die in Iran dem herrschenden menschenrechtsverachtenden Regime die Stirn geboten haben und dies mit Gefängnis, Folter und ihrem Leben bezahlt haben. Die vier jungen Bäume sollen uns daran erinnern, dass es auch junge Menschen waren, die mutig für ihre Rechte einstanden und ermordet wurden. Mit den Bäumen erinnern wir an alle, die in Iran Opfer eines gnadenlosen Regimes sind. Als Frauendezernentin spreche ich erneut meinen uneingeschränkten Respekt und Bewunderung für die starken, mutigen Frauen in Iran aus. Ihr unbeirrter Kampf für Frauenrechte ist das Fundament der Protest- und Demokratiebewegung in Iran. Frauen. Leben. Freiheit“, sagte Heilig.

Den Abschluss des „Mahsa-Day“ bildete am Abend ein Benefiz-Konzert in der Johanniskirche in der Bornheimer Turmstraße mit den Bands Accoustic Beggars, Corduroy, Easy Peasy und Becker Brothers & Friends.

Fotos:
Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg spricht bei der Kundgebung auf dem Römerberg
© Stadt Frankfurt am Main, Foto: Maik Reuß
Impression von der Kundgebung auf dem Römerberg,
©  Stadt Frankfurt am Main, Foto: Maik Reuß
Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg bei der Pflanzung der Bäume zum Gedenken an die Opfer des iranischen Regimes,
©Stadt Frankfurt am Main, Foto: Maik Reuß 


Info:
Quelle: Stadt Frankfurt