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Redaktion tachles

Tel Aviv (Weltexpresso) - Inmitten des Krieges findet die israelische Pädagogin Karen Tal (r.) neue Wege, um die jüdisch-arabische Koexistenz zu fördern. Die Geschäftsführerin von Amal, einem säkularen Bildungsnetzwerk, dessen Aufgabe es ist, Israeli aller Religionen zu dienen, sieht trotz der dunklen Wochen Perspektiven. Etwa 40 Prozent der 81 Gymnasien und Colleges der Amal befinden sich in arabischen oder drusischen Gemeinden.

Insgesamt gehören über 30 000 Schüler und 2500 Lehrer zu den Amal-Schulen. «Wir sind eine Familie und wir teilen alle den gleichen Schmerz. Es spielt keine Rolle, ob Sie Araber oder Jude sind», sagte Tal, 59, die als kleines Kind aus Marokko nach Israel eingewandert und in Jerusalem aufgewachsen ist.

Sie sagt: «Ich möchte bei Amal nicht nur über die Theorie reden, sondern auch Werte vermitteln. Mein Traum ist es, dass jeder arabische Student fliessend Hebräisch sprechen kann und dass alle jüdischen Studenten Arabisch lernen – denn Sprache ist eine Brücke zur Zusammenarbeit.»

Trotz dieser dunklen Zeiten sagt Tal, sie habe Hoffnung für die Zukunft. «Es gibt immer eine Lösung. Auch wenn wir in der Dunkelheit sind, müssen wir diese kleine Kerze des Lichts finden», sagte sie. «Es ist eine Frage der Führung und der Verantwortung. Wir haben nicht das Privileg, aufzugeben.»

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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 12. Januar  2024