Bildschirmfoto 2024 02 03 um 01.30.50Israel in der Diskussion

Redaktion Tachles

Tel Aviv (Weltexpresso) - Israels Ministerpräsident Netanyahu will einem möglichen neuen Abkommen über eine Feuerpause im Gaza-Krieg und die Freilassung weiterer Geiseln nach eigenen Aussagen «nicht um jeden Preis» zustimmen. «Wir haben rote Linien», sagte der unter Druck stehende Regierungschef am Mittwochabend in einer Video-Ansprache, wie die «Times of Israel» berichtete.

Er bekräftigte demnach, man werde den Krieg nicht beenden, die Truppen nicht abziehen und für einen Geisel-Deal nicht «Tausende Terroristen» aus Gefängnissen freilassen.

Ferner verlangte der Rechtspolitiker ein Ende des Mandats des umstrittenen Uno-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA). «Ich denke, dass es an der Zeit ist, dass die internationale Gemeinschaft und die Uno verstehen, dass die Mission der UNRWA enden muss», sagte er am Mittwochabend vor Diplomaten in Jerusalem.

Der Chef des israelischen Geheimdienstes Mossad, David Barnea, habe den Ministern des Kriegskabinetts am Montag laut dem Sender Channel 12 Grundzüge eines möglichen Abkommens mitgeteilt, berichtete die «Times of Israel» weiter. Diese sähen die Freilassung von 35 weiblichen, kranken, verletzten sowie älteren Geiseln in einer ersten Phase vor, in der die Kämpfe für 35 Tage pausieren sollten. Danach solle es eine weitere einwöchige Feuerpause geben, in der die Unterhändler versuchen würden, auch junge Männer und Geiseln, die von der Hamas als Soldaten bezeichnet werden, freizubekommen, hiess es. Die «Washington Post» hatte zuvor berichtet, der in Paris ausgehandelte Entwurf sehe vor, dass zunächst alle aus Israel entführten Zivilisten während einer sechswöchigen Feuerpause freigelassen werden. Ein bislang ungelöster zentraler Streitpunkt sei die Forderung der Hamas, dass das Abkommen einen dauerhaften Waffenstillstand vorsieht, was Israel ausgeschlossen hat.

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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 2. Februar 2024