Bildschirmfoto 2024 02 05 um 02.39.29In Bosnien möglich gemacht

Redaktion Tachles

Basel (Weltexpresso) - Es gibt sie doch, die Kooperation von Muslimen und Juden. Am internationalen Holocaust-Gedenktag zogen prominente Holocaust-Überlebende und jüdische Führungspersönlichkeiten zum Srebrenica-Memorial-Zentrum. Dieses Museum erinnert an das Massaker an 8000 Muslimen, die von den bosnischen Serben im Sommer 1995 ermordet wurden. An den Feierlichkeiten nahmen auch Überlebendes des bosnischen Genozids teil.

Menachem Rosensaft, Kind von Holocaust-Überlebenden und Juraprofessor an der Cornell-Universität, erklärte bei den Feierlichkeiten: «Während wir hier die Vergangenheit nicht ändern können, können und müssen wir alles in unserer gemeinsamen Macht tun, um die Zukunft zu verändern.» Jacob Finci, Präsident der jüdischen Gemeinden in Bosnien Herzegowina, möchte, dass die Uno den 11. Juli ebenso zu einem Gedenktag für das Massaker von Srebrenica erklärt, wie sie es mit dem 27. Januar für die Schoah getan hat. Husein Kavazović, Grossmufti der islamischen Gemeinde in Bosnien Herzegowina, nannte die Initiative «unseren bescheidenen Beitrag, um Frieden und ein besseres Miteinander zu schaffen».

Rosensaft und Kavazović unterschrieben gemeinsam ein Memorandum, das daran erinnert, dass in der jüdischen und in der muslimischen Tradition die Rettung eines Einzelnen wie die Rettung der Welt zu werten ist. Der deutsche Repräsentant für die Region Christian Schmidt erklärte, dass die gemeinsame Initiative von Juden und Muslimen den Weg für eine friedliche Koexistenz, die auf gegenseitigem Respekt begründet ist, weise.

Foto:
©tachles

Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 2. Februar 2024