Bildschirmfoto 2024 05 15 um 01.08.42Rund 100'000 Menschen haben am Vorabend des israelischen Unabhängigkeitstages nach Angaben der Veranstalter bei einer Kundgebung in Tel Aviv an das Schicksal der 132 Geiseln in der Gewalt der islamistischen Hamas erinnert

Redaktion tachles

Tel Aviv (Weltexpresso) - Die Veranstaltung am Montagabend stand unter dem Motto «Unsere Hoffnung ist noch nicht verloren». Zu der Kundgebung waren neben Angehörigen der Geiseln und ehemaligen Geiseln auch Menschen der von dem Terrorangriff am 7. Oktober betroffenen Orte und Gemeinschaften gekommen.

Für viele war der Montag, an dem in Israel der getöteten israelischen Soldaten und der Terroropfer gedacht wurde, ein emotionaler Tag. «Wir sind von einer geeinten Gemeinschaft zu einer zerbrochenen und trauernden geworden», sagte die ehemalige Geisel Ella Ben Ami bei der Kundgebung laut einer Aussendung der Organisatoren. Ben Amis Vater ist noch immer in der Gewalt der islamistischen Hamas. Der Gedenktag sei voller Erinnerung an 101 getötete Mitglieder ihres Kibbuz gewesen, an Nachbarn und Freunde. "Sieben von ihnen sind in Gaza und haben keinen Ort der Beisetzung, ihre Familien können nicht an ihrem Grab weinen."

Ein anderer Redner warf der israelischen Regierung Versagen vor, den Terrorangriff nicht verhindert zu haben. «Die Regierung, die sie mit höchster Wachsamkeit schützen sollte, hat kein Recht, über den Preis für ihre Rückkehr zu sprechen. (...) Es gibt keinen Preis für das Leben der Geiseln.»

Viele Teilnehmer der Kundgebung trugen israelische Flaggen, die mit einer gelben Schleife bedruckt waren, einem Symbol für die Geiseln, auf deren Heimkehr Angehörige und Freunde seit mehr als sieben Monaten warten.

Die Feiern zum Unabhängigkeitstag Israels stehen in diesem Jahr unter dem Eindruck des Terrorüberfalls am 7. Oktober und dem Krieg im Gazastreifen. Regierungschef Benjamin Netanjahu sagte in einer vorab aufgezeichneten Ansprache, dieser Unabhängigkeitstag werde wie kein anderer sein. «Der Krieg wütet weiter», sagte er. «Er wurde uns an jenem dunklen Tag des schrecklichen Massakers aufgezwungen.»


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Familienangehörige von Geiseln protestieren am Sonntag in Tel Aviv mit einem Schild, auf dem steht: «Wir wollen nicht noch mehr gefallene Soldaten»
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Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 9. Mai 2024