Nach dem gewaltsamen Angriff militanter jüdischer Siedler auf ein Dorf im Westjordanland vor zwei Wochen hat Israels Militär Versäumnisse eingeräumt
Redaktion tachles
Tel Avuv (Weltexpresso) - "Es handelt sich um einen sehr schwerwiegenden terroristischen Vorfall, bei dem die Israelis den Bewohnern der Stadt Dschit vorsätzlich Schaden zufügen wollten, und wir haben versagt, weil es uns nicht gelungen ist, früher einzutreffen, um sie zu schützen", sagte der Chef des für das Westjordanland zuständigen Zentralkommandos der israelischen Armee, Avi Bluth, einer Erklärung zufolge.
Bei dem Angriff war ein 23-jähriger Palästinenser durch Schüsse ums Leben gekommen, ein weiterer wurde schwer verletzt. Die Siedler steckten zudem Häuser und Autos in Brand.
Trotz Warnungen und dem Einsatz zahlreicher Kräfte seien rund Hundert maskierte Personen in Dschit eingedrungen, hiess es in der Stellungnahme der Armee. Eine erste Militäreinheit sei wenige Minuten danach in dem palästinensischen Ort eingetroffen. Diese hätte aber entschlossener gegen die Randalierer vorgehen müssen.
Die Siedler wurden den Angaben zufolge eine halbe Stunde nach Beginn des Angriffs mithilfe weiterer Einsatzkräfte weggebracht. Die Untersuchung ergab ausserdem, dass in der Gegend stationierte Grenzpolizisten weitere Siedler daran hinderten, den Ort zu stürmen. Israelische Einsatzkräfte hätten Palästinensern unter anderem dabei geholfen, aus brennenden Häusern zu entkommen.
In dem Fall wurden bislang vier Verdächtige festgenommen. Es seien weitere Festnahmen geplant, so die Armee.
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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 29. August 2024