Der 75. Jahrestag der Gründung
FIR
Berlin (Weltexpresso) - Die FIR erinnert mit diesem Newsletter an den 75. Jahrestag der Gründung der Volksrepublik China und gratuliert den Menschen dieses bedeutenden Landes zu diesem Jubiläum. Wir erinnern zuerst einmal daran, dass die Gründung der VR China das Ergebnis des heroischen Kampfes des chinesischen Volkes gegen den japanischen Militarismus war. Vergleichbar mit dem faschistischen Expansionismus in Europa versuchte das japanische Militärregime ihre politische und militärische Vorherrschaft im asiatisch-pazifischen Raum durchzusetzen. Dieser Expansionismus war verbunden mit einem Rassismus, bei dem nicht japanische Völker als „Untermenschen“ sklavenähnlich behandelt wurden.
Unterdrückung anderer Völker war zusätzlich verbunden mit „Herren“-Ideologie gegenüber Frauen. Erinnert sei nur an den sexuellen Missbrauch von koreanischen Frauen, die als „Trostfrauen“ den japanischen Soldaten zu Willen sein mussten. Der Krieg selber wurde seitens der japanischen Soldateska mit besonderer Brutalität geführt. Eines der schlimmsten Massaker war 1937 die Ermordung von über 200.000 Menschen in der chinesischen Stadt Nanking innerhalb von sechs Wochen.
Gegen diese Okkupationspolitik kämpften die Armeen von Chiang Kai-shek und die Bauernarmee von Mao Zedong auf dem „langen Marsch“. Mit ihrem Widerstand leisteten sie einen wichtigen Beitrag, das Land von der japanischen Okkupation zu befreien und zur Zerschlagung des japanischen Militarismus Anfang September 1945. Die innenpolitischen Auseinandersetzungen um den politischen Kurs des Landes nach dem Ende des Krieges führte dazu, dass die Kräfte um Mao Zedong im Land so stark wurden, dass dieser am 1. Oktober 1949 auf dem Tiananmen in Peking die Volksrepublik China ausrufen konnte. Die vormalige Regierung Chiang Kai-shek zog sich auf die Insel Taiwan zurück, wo sie – gestützt auf die militärische Macht der amerikanischen Pazifik-Streitkräfte – einen Separatstaat ausrief.
Zwar wurde – aufgrund der weltpolitischen Kräfteverhältnisse – viele Jahre Taiwan als „China“ bezeichnet, aber der VR China gelang es in den folgenden Jahrzehnten eine zunehmende internationale Anerkennung zu bekommen und eine wirtschaftlich bedeutende Stellung in der Welt. Wir vergessen nicht die wichtige Rolle, die die VR China viele Jahrzehnte in der Organisation der nichtpaktgebundenen Staaten gespielt hat. Sie nutzte ihren Einfluss in verschiedenen Teilen der Welt, um antikoloniale Unabhängigkeitsbewegungen zu unterstützen.
Wir vergessen nicht, dass es auch Konflikte und Auseinandersetzungen gab, die aus unterschiedlichen politischen Vorstellungen der UdSSR und der VR China resultierten. Selbst die FIR wurde darin einbezogen, als sie politisch Position beziehen sollte für eine der Konfliktseiten. Die FIR hat es sehr begrüßt, dass diese ideologischen Konflikte in den späteren Jahrzehnten überwunden werden konnten und beide Staaten, deren Menschen einen solch wichttigen Beitrag zur Befreiung der Welt von der faschistischen Barbarei geleistet haben, wieder zusammenfanden.
Die VR China hat in den letzten Jahrzehnten bedeutende Beiträge für eine multipolare Entwicklung der Welt geleistet. In den Strukturen der Vereinten Nationen, im Sicherheitsrat und in der Generalversammlung drängte sie auf internationalen Konsens und Lösungen im multipolaren Interesse. Auch die aktive Rolle beim Aufbau der „Shanghai Cooperation Organisation“ (SCO) und der BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) verdeutlicht die Rolle der VR China, die mittlerweile eine der wichtigsten Volkswirtschaften geworden ist, in der Weltpolitik. Sicherlich entsprechen manche innenpolitische Entwicklungen in China nicht den Vorstellungen, wie wir aus europäischer Perspektive uns eine demokratische Gesellschaft vorstellen. Gleichzeitig erleben wir, wie die chinesische Regierung im Umgang mit verschiedenen Krisen dieser Zeit (Corona-Pandemie, Klimawandel, soziale Herausforderungen) Lösungen sucht, die erkennbar die Interessen der Menschen des Landes berücksichtigen.
Mit großer Sorge verfolgen wir, dass die USA und verbündete Staaten im Pazifik glauben, mit militärischen Provokationen die Entwicklung dieses Landes bremsen zu können. Dass jetzt auch europäische Staaten, wie Deutschland mit seiner Marine, in diesen Konflikt involviert werden, zeigt, hier geht es um geopolitische Machtinteressen. Deshalb ist die Erinnerung an 75 Jahre VR China auch verbunden mit unserer dringenden Mahnung für eine friedliche Entwicklung in der Pazifikregion.
Foto:
©Xinhua
Info:
Quelle: International Federation of Resistens Fighters FIR Newsletter 2024-40 dt.
Der ehemalige Hauptgeschäftsführer des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Ulrich Schneider, ist uns in seiner ehemaligen Funktion wirklich ans Herz gewachsen, weil er umsichtig und mit nachlassendem Engagement sich um die kümmerte, die Hilfestellung durch die Gesellschaft brauchen. Öffentlich wird er auch als Soziallobbyist bezeichnet, was nachgerade komisch ist, sollte doch jeder Mensch ein Soziallobbyist sein, also dafür sorgen, daß Menschen gesellschaftlich nicht abgehängt werden, sondern mit Hilfestellungen ihr eigenes Leben leben können. Auf jeden Fall ist Schneider weiterhin aktiv und wir erhalten von ihm den FIR-Newsletter, den wir gerne weitergeben. Die Redaktion