Drohungen an Ägypten und Jordanien; Ultimatum an Hamas
Andreas Mink
USA (Weltexpresso) - Am Montag hat Präsident Trump den Druck auf Jordanien und Ägypten erhöht, um rund zwei Millionen Palästinenser nach deren Ausschaffung dauerhaft aufzunehmen. Bei einer Weigerung stünde die Streichung der amerikanischen Hilfen zur Disposition. Diese liegen jedoch «nur» bei rund 1,5 Milliarden Dollar jährlich. Angesichts der bereits vor allem in Jordanien existierenden, brennenden Probleme aufgrund von Wassermangel und einer Bevölkerung von über elf Millionen Menschen, ist dies zwar ein hoher Betrag.
Aber das Königreich wäre allein logistisch und materiell völlig von der Aufnahme größerer Zahlen von Palästinensern überfordert. Zudem würde dies innere Spannungen verschärfen und die Existenz des Königshauses bedrohen – das Land ist ohnehin Heimat einer großen Zahl von Palästina-Flüchtlingen, die mutmaßlich mehr als die Hälfte der Bevölkerung stellen. 1970 ging die Armee blutig gegen palästinensische «Fedayeen» im Lande vor.
König Abdallah wird am Mittwoch in Washington erwartet und dürfte daher schwierige Gespräche vor sich haben. Dass er auf Trumps Gaza-Plan eingeht, erscheint unwahrscheinlich. Er dürfte zudem die Austreibung der Palästinenser auf der Westbank über den Jordan befürchten, was laut der «New York Times» von Siedlern und deren Politikern in Israel offen gefordert wird.
Trump hält indes an seinem Konzept fest und hat in Interviews am Montag eine Rückkehr der Palästinenser nach Gaza klar ausgeschlossen. Deren Einverständnis war kein Thema. Zudem schien Trump über den Zustand der von der Hamas entlassenen Geiseln persönlich berührt – diese sähen aus wie Holocaust-Überlebende aus Nazi-Lagern. Er stellte den Terroristen ein Ultimatum und forderte die Freilassung sämtlicher Geiseln bis Samstagmittag um Zwölf – sonst werde die Hölle losbrechen. Die letzte Entscheidung darüber liege indes bei Israel.
Die Hamas hatte auch aufgrund der Gaza-Pläne Trumps zuvor den Stop von Geisel-Auslieferungen verkündet.
Foto:
Eine Aufnahme aus Tel Aviv mit einem Dankesbanner für Trump.
©tachles
Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 11. Februar 2025
