
Redaktion
Kassel (Welötexpresso) - Die Kreisvereinigung Kassel der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) musste mit Erschrecken die Presseberichte über das Waldkappeler Magistratsmitglied Lukas Gesang zur Kenntnis nehmen. Ein Lokalpolitiker, der auf dem Ticket der SPD ins Stadtparlament und später in den Magistrat gewählt wurde, sieht es als belanglos an, dass er seit mehreren Monaten Mitglied der neofaschistischen AfD ist. Das ist nicht nur politisch naiv, das ist ein skandalöses Verhalten und eine bewusste Täuschung der Wählerinnen und Wähler. Diese haben Lukas Gesang nicht wegen seiner Frisur oder seinem kumpelhaften Auftreten gewählt, sondern weil er diesen Menschen signalisierte, dass er sozialdemokratische Politik für Waldkappel umsetzen möchte.
Wenn andere Abgeordnete ihre Partei wechseln und das unter Mitnahme ihres Mandates, dann gibt es zurecht einen politischen Aufschrei. Wenn ein gewählter Vertreter sich für eine neofaschistische Partei, die es noch nicht einmal in das Waldkappeler Stadtparlament geschafft hat, entscheidet, dann ist es das mindeste, dass dieser Mensch seine Funktionen und sein Mandat aufgibt.
Bezeichnend ist, dass Lukas Gesang noch nicht einmal in der Lage ist zu erklären, was diese extrem rechte Partei angeblich für Waldkappel besser machen könnte. Sein Schritt ist ein Versuch, die AfD als „normale“ Partei zu etablieren – eine Partei, die in ihrer Programmatik den Grundsätzen der hessischen Landesverfassung eklatant zuwider handelt.
Wie viele andere zivilgesellschaftlichen Kräfte der Region, die in Bürgerinitiativen „Bunt statt braun“ aktiv sind, fordern wir den unverzüglichen Rücktritt von Lukas Gesang von allen Wahlämtern, die er mit dem Label SPD errungen hat. Nur so wird Schaden von unserer Demokratie abgewendet.
Foto:
©
Info:
Quelle: Dr. Ulrich Schneider
Kreisvereinigung Kassel der VVN-BdA
kassel.vvn-bda.de