
FIR
Berlion (Weltexpresso) - Die FIR begeht im Sommer 2026 ihr 75jähriges Gründungsjubiläum. Aus diesem Grunde wollen wir in den kommenden Monaten in unregelmäßigen Abständen herausragende Repräsentanten der Mitgliedsverbände, die gleichermaßen für die nationalen Verbände und für die FIR von Bedeutung waren, ehren. Mit diesem Newsletter erinnern wir an den hoch dekorierten sowjetischen Marschall Alexander M. Wassilewski, den ersten Vorsitzenden des sowjetischen Kriegsveteranen. Wir danken Alexander Bitschkow für Materialien und Fotos.
Alexander Wassilewski wurde am 30. September 1895 im Dorf Nowaja Goltschicha im Bezirk Kineshemski als Sohn eines Priesters geboren. Nach Schule und Ausbildung wollte er Landlehrer werden. Der Erste Weltkrieg änderte seine Pläne. Nach einer viermonatigen Ausbildung im Rang eines Fähnrichs ging Wassiljewski an die Front. Bis 1917 stieg der junge Offizier zum Stabskapitän und zum Bataillonskommandeur auf. Der Zusammenbruch der Armee im Jahr 1917 zwang Wassiljewski, den Dienst zu verlassen.
Im April 1919 schloss sich Wassiljewski der Roten Armee an und kämpfte mit Erfolg im Bürgerkrieg gegen die „Weißen“. In dieser Zeit erkannte Alexander, dass der Militärdienst zu seiner Hauptaufgabe werden würde. Nach Kriegsende leitete Wassiljewski die Divisionsschule für untergeordnete Führungsstäbe und diente anschließend vier Jahre lang als Kommandeur des 143. Rotbanner-Regiments.
Bereits Ende der 1930er Jahre arbeitete Wassiljewski im Generalstab mit dem späteren Marschall der Sowjetunion Boris M. Schaposchnikow zusammen und wurde nach dem deutschen Überfall zum stellvertretenden Generalstabschef – Chef der Operationsdirektion – ernannt. 1942 plante er als Chef des Generalstabes die Gegenoffensive bei Stalingrad. Im Februar 1943 wurde Wassiljewski zum Marschall der Sowjetunion ernannt. Im Februar 1945 wurde er zum Kommandeur der 3. Weißrussischen Front ernannt und in das Oberkommando aufgenommen. Unter seinem Kommando befreiten die Truppen der 3. Weißrussischen Front Königsberg und besiegten die deutsche Samland-Gruppe in Ostpreußen. Bei der Siegesparade im Juni 1945 marschierte Wassiljewski an der Spitze der Abordnung der 3. Weißrussischen Front.
Für Marschall Wassiljewski war der Krieg damit nicht zu Ende. Im Juli ging er an die Front im Fernen Osten. Die Operation gegen die Kwantung-Armee, die im Morgengrauen des 9. August 1945 begann, erwies sich als vorbildlich: Eine Millionen Mann starke feindliche Gruppe wurde innerhalb von 24 Tagen besiegt. Nach dem Krieg bekleidete Wassiljewski weiterhin hohe Ämter in der Armee. Von 1949 bis 1953 war er zunächst Minister der Streitkräfte und dann Kriegsminister der UdSSR.
Am 29. September 1956 fand die Gründungskonferenz einer Organisation sowjetischer Kriegsveteranen statt. Dabei ging es um die Stärkung des Friedens und die Stärkung der Beziehungen zu internationalen und ausländischen Veteranenorganisationen, die gegen die Bedrohung eines neuen Krieges kämpfen. Angesichts seines Alters und seiner Verdienste im Großen Vaterländischen Krieg wurde der zweifache Held der Sowjetunion Wassiljewski zum Ersten Vorsitzenden des sowjetischen Komitees der Kriegsveteranen ernannt. Der politisch Sekretär wurde der Held der Sowjetunion Alexei Petrowitsch Maresjew.
Das Komitee startete eine groß angelegte heroisch-patriotische Arbeit unter der Jugend und der gesamten Bevölkerung. In den Republiken, Territorien, Regionen und Heldenstädten wurden Sektionen von Kriegsveteranen gegründet. Das Komitee war Mitglied der FIR und rief auf deren IX. Kongress dazu auf, ein gesamteuropäisches Treffen von Kriegsveteranen für Entspannung und Abrüstung einzuberufen. Auf demselben Kongress wurde der Exekutivsekretär des sowjetischen Verbandes, Alexei. P. Maresjew, zum Vizepräsidenten und Ilja. S. Kremer in das FIR-Sekretariat gewählt. Die Teilnahme des sowjetischen Komitees der Kriegsveteranen an den internationalen Aktivitäten stärkte nicht nur die Autorität der Organisation, sondern hatte auch erhebliche Auswirkungen auf den aktiven Kampf gegen die „Partei“ des Krieges – das westliche Bündnis.
Alexander M. Wassilewski starb am 5. Dezember 1977 in Moskau. Seine Urne wurde an der Kremlmauer beigesetzt. Der Russische Verband der Veteranen, Mitgliedsorganisation der FIR, ehrt seine Verdienste und führt die Tradition dieses herausragenden Vorgängers fort. Am Sitz der Organisation in Moskau ist Wassiljewski mit einem großen Porträt und verschiedenen Ehrungen prominent präsent.
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Quelle: FIR Newsletter 2025-39 dt.
FIR: Fédération Internationale des Résistants, internationale Dachorganisation von Verbänden antifaschistischer Widerstandskämpfer