
FIR
Berlin (Weltexpresso) - Mit großer Freude haben die FIR und ihre Mitgliedsverbände erfahren, dass die letzten noch lebenden israelischen Geiseln aus der Haft der Hamas an Israel übergeben wurden und gleichzeitig die ersten palästinensischen Häftlinge aus israelischen Gefängnissen nach Ägypten ausreisen konnten. Wir freuen uns für diese Menschen und ihre Familienangehörigen.
Wir vergessen aber auch nicht, dass diese Freilassung der Geiseln schon viel früher hätte erfolgen können, wenn Gesprächs- und Vermittlungsangebote verschiedener Staaten ernsthaft angenommen worden wären.
Gleichzeitig ist es für die Menschen in dieser Region existenziell, dass die Kampfhandlungen im Gaza-Gebiet eingestellt wurden und sich die israelische Armee beginnt aus dem Territorium zurückzuziehen. Die zurückkehrenden Flüchtlinge stehen jedoch vielfach vor den Trümmern ihrer Existenz. Wohnhäuser, Krankenhäuser und ein Großteil der lebensnotwendigen Infrastruktur sind zerstört. Diese Menschen benötigen unmittelbar solidarische Hilfe der Weltgemeinschaft. Die Grenzen für die 170.000 t Hilfsgüter, die auf ägyptischer Seite lagern, müssen sofort geöffnet werden.
Der nächste Schritt muss es sein, eine tragfähige Friedensvereinbarung zwischen Israel und Palästina auf dem Verhandlungswege zu erreichen. Wenn die eine militärische Macht nur durch eine andere Besatzung ausgetauscht werden soll, ist das kein Frieden, sondern die Voraussetzung für erneute Eskalation, die sich kein Mensch in dieser Region, weder Israeli, noch Palästinenser, wünschen kann.
In diesem Sinne freuen wir uns über die Freilassungen, glauben aber, dass noch ein langer Weg vor einer tragfähigen Friedenslösung liegt. Akteure, die in früheren Zeiten sich eindeutig als Parteigänger einer Seite gezeigt haben, wie z.B. Tony Blair, sind keine geeigneten Vermittler, die von beiden Seiten anerkannt werden können.
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©Amnesty Internationall
Info:
FIR: Fédération Internationale des Résistants, internationale Dachorganisation von Verbänden antifaschistischer Widerstandskämpfer