Ihre Schuld am HOLOCAUST können manche in Weißrußland immer noch nicht ertragen
Hubertus von Bramnitz
Warschau (Weltexpresso) - Und wie man gleich sehen wird, in Thüringen auch nicht. Es ist zwar schon einige Tage her, aber für eine Berichterstattung nie spät genug, weil Ewiggestrige ihr Unvwesen treiben. Drei Denkmäler an den Zweiten Weltkrieg in Deutschland und ein weiteres Mahnmal in Weißrussland sind zu Beginn des Monats ge?schändet worden.
Und dennoch wird bis heute kein Täter bekannt, wurde noch niemand verhaftet. Es war ein Reiseführer in Weißrußland, der als erster gemeldet hatte, gelbe Farbe auf einer Statue gesehen zu haben. Diese Statue erinnert an den Massenmord an Juden im Ghetto von Minsk, in dem die Deutschen rund 100 000 Juden inhaftiert hatten.
Das Denkmal (Bild) erinnert an die Erschießung von etwa 5000 Juden aus dem Ghetto am 2. März 1942. Insgesamt dürften in dem Ghetto rund 50 000 Juden gestorben sein. Im ehemaligen DDR-Land Thüringen benutzten Vandalen rosa Farbe, um ein Denkmal bei einem Unterlager des KZ Mittelbau Dora mit den Zahlen 9201 zu verschandeln. Mittelbau Dora war ein Satellitenlager von Buchenwald, wo vor und während des Holocausts Zehntausende von Juden gefangen gehalten wurden.
Im Bundesland Brandenburg, ehemals ebenfalls in der DDR, zerstörte Feuerwerk eine Informationswand der Freiluftausstellung in Jamitz, die an die Opfer des KZ erinnert, das sich dort vor 1945 befunden hatte, sowie an das sowjetische Sondergefängnis für niedrigrangige Nazi-Parteifunktionäre, das nach Kriegsende an der Stelle eingerichtet worden war.
Zum dritten Mal in drei Monaten haben Vandalen Informationswände an diesem Ort zerstört. In Köln schließlich wurde eine Plakette zur Erinnerung an den Großvater des lokalen jüdischen Schriftstellers Peter Finkelgruen-Martin mit weißer Farbe geschändet. Finkelgruen starb 1942 im KZ Theresienstadt bei Prag. Informierte Kreise vermuten die Täter unter lokalen Rechtsextremen aus der benachbarten Stadt Zollstock. Es handelte sich um den ersten Vandalenakt seit der Einweihung des Denkmals vor vier Jahren und vier Monaten.
Kommentar: Unser Kollege, der im Osten unterwegs ist, fand es interessanter, in die Überschrift Weißrußland aufzunehmen, als Deutschland, weil er meinte, daß dann dieser Artikel eher zum Lesen aufgerufen wird, als wenn - wieder - Antisemitismus in Deutchschland Thema wäre. Trifft das zu? Auf jeden Fall ist ein Vorgang so schändlich wie der andere und wir vermissen eine breite Berichterstattung in unserer Presse, die doch über Übergriffe von islamistischer Seiter sehr oft informieren. "Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch.“, äußerte Bertold Brecht im "... Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui". Stimmt auch heute noch.