Der polnische Regisseur, Drehbuchautor und Oscarpreisträgeist starb am 9. Oktober mit 90 Jahren
Romana Reich
Berlin (Weltexpresso) - Noch ehe wir es über die Nachrichten hörten, hatte schon die Berlinale den Tod des von uns Filmenthusiasten tief verehrten Andrzej Wajda gemeldet, der eben auch in besonderer Weise mit den Deutschen und mit Berlin verbunden ist. Es gibt wenig Menschen, deren Tod einen, ohne sie persönich zu kennen, so nahe geht, wie es bei diesem bewegenden Menschen Wajda der Fall ist.
„Mit Andrzej Wajda hat die Filmwelt einen großen Künstler verloren, der noch im hohen Alter das Kino immer wieder erneuert hat. Als engagierter Filmemacher hat er sich mit der Geschichte seines Landes auseinandergesetzt und bis zuletzt Position bezogen. Andrzej Wajda hat das polnische Kino nachhaltig geprägt und das Weltkino bereichert“, sagt Berlinale-Direktor Dieter Kosslick.
Andrzej Wajda gehörte zu den bedeutendsten Film- und Theaterregisseuren Polens und wurde für seine Werke vielfach ausgezeichnet. Nach dem Studium der Malerei besuchte er die Filmhochschule Lodz und drehte 1954 seinen ersten Spielfilm Eine Generation. Sein Gesamtwerk umfasst über 50 Filme.
Seit 1980 präsentierte die Berlinale 13 seiner Filme. Im Wettbewerb waren u.a. Karwoche (1996, Silberner Berliner Bär Besondere Künstlerische Leistung), Fräulein Niemand (1997), Pan Tadeusz (2000), Katyn (2008) und Der Kalmus (2009, Alfred-Bauer-Preis) zu sehen. Einen seiner bekanntesten Filme, Asche und Diamant (1958), stellte die Berlinale 1990 in ihrer Retrospektive vor.
Andrzej Wajda war 2000 Mitglied der Internationalen Jury der Berlinale, 2006 ehrten ihn die Internationalen Filmfestspiele Berlin mit dem Goldenen Ehrenbären für sein Lebenswerk.
Foto: (c) wikipedia.de