Das Rubenshaus sucht sechs Gemälde von Michaelina Wautier aus dem 17. Jahrhundert
Sabine Zoller
Antwerpen (Weltexpresso) - Das Rubenshaus sucht sechs Gemälde von Michaelina Wautier. Die Serie Die fünf Sinne von 1650 besteht aus fünf einzelnen, signierten und datierten Leinwandgemälden. Zurzeit ist nur eine einzige Schwarzweiß-Abbildung aus einem Auktionskatalog von 1975 bekannt. Auch von der signierten und datierten Blumengirlande mit Schmetterling fehlt seit 1985 jede Spur. Das Rubenshaus sucht die sechs Gemälde im Zusammenhang mit der ersten Überblicksausstellung zu Michaelina Wautier, die ab dem 1. Juni 2018 in dem Antwerpener Künstlerhaus zu sehen sein wird. ‘Michaelina’ ist die erste Überblicksausstellung zum Werk der Barockkünstlerin und Teil von ‘Antwerp Baroque 2018. Rubens as an inspiration’.
Fünf Sinne
Das Rubenshaus sucht Die fünf Sinne der Künstlerin Michaelina Wautier aus dem 17. Jahrhundert. Die fünf einzelnen Leinwandgemälde von 1650 sollen (möglicherweise alle) signiert und datiert sein (‘Michaelina Wautier, 1650’). Die Gemälde haben dieselben Abmessungen (68 x 58 cm oder 70 x 61 cm) und wurden im 19. Jahrhundert zweimal als Serie in Valenciennes (Frankreich) versteigert. Im Jahr 1883 waren sie Teil der Sammlung von ‘M. de Malherbe’ und 1989 wurden sie aus der Sammlung eines gewissen Jean-Baptiste Foucart verkauft. Von der Serie ist einzig die Schwarzweiß-Abbildung eines Flötenspielers aus dem Auktionskatalog Drouot (Paris) vom 28. Mai 1975 bekannt. Seither fehlt jede Spur der fünf Werke.
Dem Auktionskatalog des 19. Jahrhunderts zufolge, bildet jede Leinwand jeweils einen Sinn ab. Eines der Gemälde zeigt einen Mann (oder Jungen), der mit einem Kneifer ein Geldstück in seiner linken Hand prüft. Das ist eine Darstellung des Gesichtssinns. Ein zweites Bild zeigt das Gehör mittels eines auf einem Stuhl sitzenden Flötenspielers mit einem roten Barett. Auf einem dritten Bild wird der Geruchssinn durch einen jungen Mann in einem grauen Hemd und mit Filzhut dargestellt, dessen Gesichtsausdruck deutlich macht, dass das Ei, das er gerade aufschlagen will, nicht mehr frisch ist. Der Geschmackssinn wird anhand eines Brot essenden jungen Mannes mit langen roten Haaren und einem Mantel wiedergegeben. Das Gemälde, das den Tastsinn darstellt, zeigt einen jungen Mann mit langen schwarzen Haaren, der sich beim Holzschnitzen selbst einen tiefen Schnitt in den Daumen verpasst.
Das Rubenshaus sucht die Gemälde im Zusammenhang mit der ersten Überblicksausstellung, die das Museum 2018 zu Michaelina Wautier organisiert. Die Kuratorin Dr. Katlijne Van der Stighelen forscht seit 25 Jahren zu der Künstlerin und es ist ihr bereits gelungen, einen Großteil des Werkes von Michaelina Wautier erfolgreich zu rekonstruieren. Während der vergangenen 25 Jahre war kein einziger Hinweis darüber zu erlangen, wo sich die Serie zurzeit befindet.
Das Rubenshaus lanciert einen internationalen Aufruf nach den Gemälden. Alle Hinweise und Tipps werden vertraulich und mit der nötigen Diskretion behandelt. Bitte wenden Sie sich an Katrijn Van Bragt, konservatorische Assistentin des Rubenshauses und Projektkoordinatorin der Ausstellung ‘Michaelina’. Katrijn Van Bragt ist zu den Bürozeiten erreichbar unter +32 (0)3 201 15 60 oder per E-mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Foto: Flötenspieler (c) Rubenshaus