Jürgen Schneeberger
Hannover (Weltexpresso) - Herrliches Fussballwetter, blauer und wolkenfreier Himmel, 20 C bei Sonnenschein, 43.500 Zuschauer. Was will man als Zuschauer noch mehr ? Hannover bis heute noch ohne Niederlage und ohne Gegentor im eigenen Stadion.
Die sonst besonders lauten Anhänger wollen wegen Unstimmigkeiten mit Präsident Martin Kind schweigen und die Stimmung boykottieren. Den damit verbundenen Schaden für die heimische Mannschaft möchten sie in Kauf nehmen. Die gut 4500 mitgereisten Frankfurter Fans nutzten das und machten mit allem, was sie hatten, ein Heimspiel für ihre Elf. Sie feuerten mit Fangesang ihre Mannschaft an so gut es nur ging.
Hannover Trainer André Breitenreiter tauschte nach dem Gladbachspiel auf zwei Positionen aus. Nicolas Füllkrug und Florian Hühner spielten von Anfang an für Ihlas Bebou und Felix Klaus, die erst mal auf der Bank Platz nehmen durften.
Frankfurts Trainer Niko Kovac wechselte sogar auf drei Positionen aus. Für den rot gesperrten Simon Falette, Jonathan de Guzmán, der Probleme am Oberschenkel hat und Marc Stendera, der wegen einer Erkältung nicht mit Hannover gefahren ist, liefen Marco Russ, Marius Wolf und Makoto Hasebe auf.
Hannover konzentrierte sich wie die Eintracht auf ihre Defensive. Bis zur 10. Minute passierte nichts Aufregendes. Doch dann erkämpft sich der schnelle Marius Wolf den Ball im Mittelfeld, spielt ihn sofort durch die Gasse zu Sébastien Haller, der plötzlich alleine vor Hannovers Schlussmann Philipp Tschauner steht. Der Franzose lässt sich diese Chance nicht entgehen und verwandelt eiskalt mit einem Lupfer über Tschauner hinweg zum 0:1.
Diese frühe Führung kommt der Eintracht sehr gelegen. Sie verlagerten ihr Spiel jetzt auf die Defensive und lauerten auf Konter.
Dann ging es fleißig hin und her, ohne größere Gefahren für die Torleute.
Die 36. Minute brachte dann nach Eckball von Pirmin Schwegler, den Ausgleich. Salis Sané springt höher als Marco Russ und köpft den Ball unhaltbar für Lukas Hradecky ins Frankfurter Tor.
Außer drei gelben Karten für Hasebe (17.) nach Foul an Füllkrug, Chandler (26.) nach Foul an Schwegler und Hühner (46.) nach Foul an Rebic, passierte nichts Aufregendes mehr.
In der 47. Minute schickt Schiedsrichter Bastian Denker die Akteure zum Pausentee in die Kabinen.
Nach der Pause kommt Hannover unverändert aus der Kabine. Niko Kovac wechselte den bis dahin sehr unauffälligen Taleb Tawatha aus und brachte dafür das Kraftpacket Jetro Willems.
Die Eintracht kam besser aus der Kabine. Die Spieler machten jetzt mächtig Druck aufs 96er Tor. Tasächlich bringt diesen Druck erst der eingewechselte Jetro Willems durch seinen ständigen Drang nach vorne. Das fehlte dem Eintracht Spiel in den ersten 45 Minuten.
In der 51. Minute flog dann der Ball zum zweiten mal ins 96er Tor. Rebic knöpfte den Ball Hühner ab, der kommt aus irgendeinem Grund zu Fall. Rebic zog aus linkem, spitzen Winkel ab und drosch den Ball in lange rechte Eck. Schiedsrichter Dankert will wohl ein Foul an Hühner gesehen haben und entschied auf Freistoß für Hannover.
Die Eintracht wird nun immer stärker und Hannover wirkte recht verängstigt. Man konnte spüren, dass die Eintrachtspieler ihrem Trainer, der am Sonntag Geburtstag hat, drei Punkte schenken wollen.
Nach der Pause hat die Eintracht bis zum Ende das Spiel voll im Griff. Hannover steht nur noch hinten in der eigenen Hälfte und ist redlich bemüht, dass die Eintracht nicht in Führung geht.
Nachdem Hannover die 61. Minute Bebou für Füllkrug brachte und in der 68. Minute Klaus für Bakalorz eingewechselt wurde, bringt Eintracht Trainer Kovac Barkok für den starken Wolf.
Man hatte jetzt so den Eindruck, dass beide Teams mit dem einen Punkt zufrieden wären. Aber nicht Torhüter Lukas Hradecky. Er schnappte sich den Ball, machte einen weiten Abstoß direkt zu Haller, der leitet direkt weiter auf Rebic, dieser zieht einfach mal aus gut 22 Meter ab und trifft ins linke, untere Eck, unhaltbar für 96 Keeper Tschauner. So stand es in der 90. Minute dann nicht unverdient 1:2 für die Eintracht. Schon wieder das Siegestor in der letzten Minute!
Gelbe Karten gab es in der zweiten Hälfte auch und zwar in der 78. Minute für Ostrzolek, für Gacinovic in der 80. Minute wegen Foul an Karaman und wegen einem Taktischen Foul von Klaus, gab es in der 86. Minute auch noch einmal die gelbe Karte.
Hannover wechselte zum letzten mal in der 85. Minute Barnim aus und brachte dafür Jonathas und die Eintracht wechselt das letzte Mal in der Nachspielzeit aus. Es ging Ante Rebic und für ihn kam noch mal Carlos Salcedo.
Hannover 96 spielt am nächsten Samstag bei FC Augsburg und die Eintracht spielt ebenfalls am Samstag im eigenen Stadion gegen Spitzenreiter Borussia Dortmund.
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