Am Sonntag, 21. März war der Internationalen Tag gegen Rassismus. Frankfurter Integrationsdezernentin Weber äußert sich zur aktiven Auseinandersetzung mit rassistischen Strukturen. Zwei Internationale Tage 1/2
Cordula Passow
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - „In einer rassistischen Gesellschaft reicht es nicht aus, nicht rassistisch zu sein. Wir müssen anti-rassistisch sein“, formulierte die US-amerikanische Philosophin Angela Davis. Diesen Grundgedanken greift Integrationsdezernentin Sylvia Weber zum Internationalen Tag gegen Rassismus auf und betont: „Die wichtige Debatte um Rassismus und rassistische Strukturen manifestiert sich derzeit in allen gesellschaftlichen Bereichen unserer Stadt. Das ist gut und wichtig. Aber darauf dürfen wir uns nicht ausruhen. Deshalb möchte ich nun den nächsten Schritt gehen und in einem partizipativen Prozess, gemeinsam mit der Frankfurter Zivilgesellschaft, nachhaltige und institutionelle Maßnahmen erarbeiten.“
Der Internationale Tag gegen Rassismus dient als Gedenktag anlässlich der friedlichen Proteste im März 1960 gegen das Apartheid-Regime in Südafrika. Dort kam es zu einer Eskalation, bei der 69 schwarze Menschen getötet und viele weitere schwer verletzt wurden. In Erinnerung an das Massaker von Sharpeville riefen die Vereinten Nationen den 21. März zum Internationalen Tag zur Überwindung von Rassismus aus und erklärten, diesen Tag durch Aktionswochen zu ergänzen.
Die Internationalen Wochen gegen Rassismus in Frankfurt stehen unter dem Fokus, zivilgesellschaftliche Initiativen und Vereine, die sich tagtäglich für ein friedliches und gleichberechtigtes Zusammenleben engagieren, zu unterstützen und ihnen mehr Sichtbarkeit zu verleihen. „Während die Aktionswochen das wichtige Engagement der Projekte und Initiativen in den Mittelpunkt rücken, wollen wir zum Internationalen Tag gegen Rassismus auf die nächsten Schritte aufmerksam machen“, sagt Weber. Mit dem Aktionsplan gegen Rassismus und Rechtsextremismus hat die Stadt Frankfurt offiziell anerkannt, dass Rassismus ein strukturelles und institutionelles Problem darstellt.
„Dieses Eingeständnis war ein wichtiger Schritt, um die politischen Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Anti-Rassismusarbeit zu schaffen. Gleichzeitig war es nur der erste Schritt. Denn wenn wir verstehen, dass Rassismus ein strukturelles Problem ist, begreifen wir auch, dass Rassismus in jedem Bereich unserer Gesellschaft existiert. Und damit muss künftig jedes politische Vorhaben darauf abzielen, diesem Rassismus entgegenzuwirken“, sagt Weber, die abschließend betont: „Dies kann aber nur gemeinsam mit Betroffenen, Expert:innen und der Zivilgesellschaft gelingen. Deshalb werde ich einen partizipativen Prozess auf den Weg bringen und gemeinsam mit der Zivilgesellschaft an nachhaltigen Lösungen und Maßnahmen gegen Rassismus arbeiten.“
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