Himmelsbriefkasten für die Kinder
Sabine Zoller
Bad Herrenalb (Weltexpresso) - In Bad Herrenalb wird durch den Himmelsbriefkasten nicht nur die Vorfreude auf Weihnachten bei den Kindern geweckt, sondern auch eine wunderbare Verbindung zwischen Himmel und Erde geschaffen. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Tourist-Info fungieren dabei als die irdischen Helfer des Christkindes und setzen sich mit viel Engagement dafür ein, dass die Wünsche der Kinder erhört werden und Weihnachten für sie zu einem ganz besonderen Fest wird.
Seit 2015 erstrahlt Bad Herrenalb in der Weihnachtszeit durch eine besonders himmlische Tradition: den Himmelsbriefkasten für Kinder. Diese zauberhafte Idee wurde von Christa Sagawe, Mitarbeiterin der Touristik Bad Herrenalb ins Leben gerufen und hat seitdem eine beeindruckende Resonanz erfahren. Der Briefkasten, der sich im Vorraum der Touristik befindet, ist täglich von 9 bis 21 Uhr zugänglich und hat bereits rund 1.000 Briefe von Kindern im Kindergartenalter bis etwa 12 Jahre empfangen.
Ursprünglich beantwortete Christa Sagawe selbst die Briefe, doch seit einigen Jahren hat Frau Gritt Müller die Feder übernommen. Ihre engagierte Arbeit wird mit einem großen Lob bedacht, da sie die Briefe mit Herzblut, Einfühlungsvermögen und Hingabe beantwortet. Von amüsanten Geschichten bis hin zu traurigen Botschaften – die Kinder teilen ihre Wünsche und Sorgen mit, darunter auch der Wunsch, das Christkind persönlich kennenzulernen, was natürlich ein gut gehütetes Geheimnis bleibt.
Die Bandbreite der erhaltenen Briefe reicht von freudigen Erzählungen bis zu bewegenden Mitteilungen über familiäre Herausforderungen. Kinder, die einen kranken Angehörigen haben oder sich nach mehr Zeit mit ihren Eltern sehnen, finden hier einen einfühlsamen Raum, ihre Gefühle zu teilen. Auch Umzüge und der Wunsch nach neuen Freunden sind Themen, die in den Briefen auftauchen.
Jeder Brief wird individuell beantwortet, wobei auf die spezifischen Wünsche und "Sorgen" eingegangen wird. Die Antwort erfolgt per Post, und sogar die Kindergärten erhalten spezielle Post für ihre Gruppen. Die Briefe sind jedoch nicht einfach maschinell verfasst; sie tragen die persönliche Note eines digitalen Christkinds, das vor zwei Jahren eigens einen Computerkurs absolviert hat.
Die Briefe enthalten nicht nur eine allgemeine Einleitung, sondern gehen auch auf die persönlichen Wünsche ein. Am Ende gibt es eine eigens für die Kinder verfasste Geschichte, begleitet von Bildern zum Ausmalen. Doch damit nicht genug: Frau Müller steuert zu jedem Brief ein kleines handgemachtes Geschenk bei. Diese Geschenke reichen von Sternenanhängern aus Bienenwachs bis zu Fröbelsternen, die von Frau Müllers Mutter liebevoll gebastelt werden. Diese kleinen Präsente sind nicht nur eine nette Geste, sondern oft passend zur Geschichte des Briefes.
Was mit den zahlreichen Briefen passiert, die den Himmelsbriefkasten füllen? Sie sind sicher aufbewahrt und bleiben unter "Verschluss". Die himmlische Post gelangt nur in die Hände derjenigen, die die Aufgabe haben, sie zu beantworten und die kleinen Überraschungen vorzubereiten.
Foto:
Grit Müller ist die aktive Briefe-Beantworterin in der Touristik Bad Herrenalb
©Zoller