pfeilVeröffentlichungen des Paritätischen Gesamtverbandes, Teil 734

Der Paritätische

Berlin (Weltexpresso) - Das Bündnis für Kinder aus psychisch oder suchtbelasteten Familien, in dem der Paritätische Gesamtverband aktiv mitwirkt, unterstützt den Antrag „Prävention stärken – Kinder mit psychisch oder suchtkranken Eltern unterstützen“ (Drucksache 20/12089) der Fraktionen SPD, CDU/CSU, Bündnis 90/ DIE GRÜNEN und FDP.


In einem gemeinsamen Schreiben wendet sich das Bündnis mit der Forderung an die Politik, die verbleibenden politischen Handlungsspielräume des Parlaments zu nutzen, um den Antrag im Bundestag jetzt noch zu beschließen und so u. a.:

  • gemeinsam mit den Ländern, den Kommunen und den Sozialversicherungsträgern einen Handlungsrahmen für ein kommunales Gesamtkonzept zur Entwicklung, Umsetzung, Evaluation und Verstetigung multiprofessioneller, qualitätsgesicherter und rechtskreisübergreifender Hilfesysteme zu erstellen;
     
  • Möglichkeiten zur Verbesserung der Zusammenarbeit der kommunalen Hilfesysteme und der relevanten Sozialleistungsträger, insbesondere im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe, der Suchthilfe, des Öffentlichen Gesundheitsdienstes und der Eingliederungshilfe; dabei sollen die Perspektiven der Praxis und der Leistungsempfängerinnen und Leistungsempfänger selbst mit einbezogen werden;
     
  • die Erfahrungen und Erkenntnisse aus bereits evaluierten, Resilienz fördernden Angeboten. Aus ihnen sollen Qualitätskriterien für kommunale Angebote und Maßnahmen für Kinder psychisch oder suchterkrankter Eltern entwickelt werden;
     
  • unter Nutzung bereits bestehender Strukturen wie der COA-Aktionswoche oder der Woche der Seelischen Gesundheit eine längerfristige, nachhaltig wirkende Entstigmatisierungskampagne für Familien mit psychisch oder suchtkranken Elternteilen zu starten;
     
  • mit den Ländern und Bildungsträgern in einen Austausch einzutreten, um Aus- und Weiterbildungsangebote für die Berufsgruppen der Lehrkräfte, pädagogischen Fachkräfte und Schulsozialarbeit weiterzuentwickeln, die in den Regelsystemen Kita und Schule mit den Familien in Kontakt sind;
     
  • das Präventionsgesetz mit Blick auf die Förderung der seelischen Gesundheit, auf Familienorientierung und die Belange von Kindern mit psychisch oder suchtkranken Eltern sowie auf eine Stärkung der Verhältnisprävention bei Suchtmitteln insgesamt weiterzuentwickeln;
     
  • eine dauerhafte Erhöhung der Mittel des Fonds Frühe Hilfen zu prüfen, damit ein bedarfsorientiertes Angebot der Frühen Hilfen bundesseitig flächendeckend gewährleistet werden kann;
     
  • eine Finanzierung der Koordinierung von Komplexleistungen jenseits des dritten Geburtstags der Kinder zu ermöglichen. Mit der Weiterentwicklung und dem Ausbau bestehender Systeme, beispielsweise der Frühen Hilfen, sollen Präventionsketten für bessere Übergänge bei familienorientierten, SGB-übergreifenden Gemeinschaftsleistungen geschaffen werden.

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Dokumente zum Download

Drucksache 20/12089, Deutscher Bundestag (186 KB)

Hier lesen Sie den Interfraktionellen Antrag. (54 KB)

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