Janet Mann gibt im Theiss Verlag ein Buch heraus, das das Interesse an Walen und Delfinen weiter steigern wird
Elisabeth Römer
Hamburg (Weltexpresso) - Heute faszinieren uns Wale und Delfine mit ihrer ausgesprochenen Intelligenz sowie ihren ausgeklügelten Kommunikationsformen, die es ihnen erlauben, sich unter Wasser über Kilometer hinweg zu verständigen. Mit ihren starken sozialen und emotionalen Bindungen ähneln sie uns Menschen mehr als die meisten Tierarten.
Im neuen Buch »Geniale Giganten« führt uns die Herausgeberin Janet Mann in die wundersame Welt der Wale und Delphine, die uns mit ihren ausgeprägten kognitiven und sozialen Fähigkeiten zum Staunen bringen. »Geniale Giganten« erscheint am 27. September bei wbg Theiss.
»Geniale Giganten« von Janet Mann (Hrsg.)
Vor über 50 Millionen Jahren passten sich die Vorfahren der Wale neuen Lebensbedingungen an, ihre Hufen bildeten sich zurück und ihrer Nasenöffnungen wanderten an die Oberseite des Kopfes. Neben uns und unseren nächsten Verwandten, den Menschenaffen, gelten Wale und Delfine als die intelligentesten Lebewesen auf der Erde. So verfügt zum Beispiel der Blauwal über eins der größten Gehirne überhaupt. Die Bereiche des Gehirns, welche für Sozialverhalten, Entscheidungsfindung sowie Persönlichkeitsausdruck zuständig sind, sind bei Walen stark ausgebildet.
Ein Kapitel widmet sich Aufbau und Struktur der Walgehirne und erklärt den faszinierenden Umstand, dass Wale beim Schlafen schwimmen können, weil nur eine ihrer zwei Gehirnhälften schläft, und nicht beide. Da die Kommunikation untereinander zu Wasser deutlich erschwert ist, kommunizieren Wale mittels Schall – und das über viele Kilometer hinweg. Diese Form der Kommunikation erlaubt es ihnen, quasi über Schall zu sehen, dabei müssen sie nicht einmal den Mund öffnen, da der Schall auch im Innern des Tieres erzeugt und durch die Haut übertragen werden kann.
In ihrem Beitrag „Durch und durch sozial“ beleuchtet Mann die engen und langfristigen sozialen Bindungen der Wale. So bauen junge, männliche Wale nicht selten eine starke Bindung auf, wodurch sie später Vorteile bei der Jagd sowie der Paarung haben. Am engsten ist jedoch die Mutter-Kalb-Bindung, welche Jahre, sogar Jahrzehnte bestehen bleiben kann. Walkälber werden zum Teil erst im zweiten Lebensjahrzehnt geschlechtsreif und bleiben lange bei der Mutter. Nicht umsonst werden Wale zu den sozialsten Arten des Tierreichs gezählt. So sind sie sowohl in der Lage, ihre jüngeren Geschwister zu erkennen, wie auch sich selbst in einem Spiegel. Besonders die Beziehungen zwischen weiblichen Walen werden intensiv gepflegt, da auf diese Weise die Überlebenschancen des Nachwuchses gesteigert werden können. Mit informativen Grafiken und über 150 Bildern gehen Janet Mann und ihr Co-Autoren in ›Geniale Giganten‹ diesen erstaunlichen Meeresbewohnern auf den Grund.
Über die Herausgeberin
Janet Mann ist Professorin der Biologie und Psychologie an der Georgetown University. Schwerpunktmäßig erforscht sie soziale Netzwerke, Lebensweisen, Werkzeuggebrauch, Lernverhalten und die Erhaltung der Großen Tümmler von Shark Bay in Australien. Ihre Langzeit-Studie ist führend unter den Delphinforschungen. Mann hat über 80 wissenschaftliche Aufsätze und das mehrfach ausgezeichnete Buch "Cetacean Societies" veröffentlicht, sie wird regelmäßig von der New York Times, dem National Geographic, Fernseh- und Radiostationen zu ihrem Forschungsthema befragt. Für »Geniale Giganten« hat sie mit führenden Experten der Walforschung zusammengearbeitet.
Foto:
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Info:
Janet Mann (Hrsg.)
Geniale Giganten
Aus dem Engl. von Grit Seidel
Mit Beiträgen von: Andrew Read, Camilla Butti,Patrick Hof, Heidi E. Harley, Laela Sayigh, Vincent Janik, Hal Whitehead, Luke Rendell und Eric Patterson
wbg Theiss
2018. 192 S. mit 150 farb. Abb.,
20,3 x 25,3 cm, Fadenh., geb.
Preis: € 29,95
ISBN 978-3-8062-3790-0
Erscheint am 27. September 2018
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