Lesefest: Frankfurt liest zum 10. Mal ein Buch. Vom 6. bis 19. Mai 2019 in Frankfurt und Region, Teil 15
Wolfgang Nett
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Silke Westerhoff, unsere kompetente Führerin, hat die Antwort auf jede fachliche Frage des über zweistündigen Rundgangs durch Mosebachs Frankfurter Westend. Unsere Expertin ist exzellent auf alle Eventualitäten vorbereitet, was möglicherweise die Funktionskleidung inkludiert, denn es hätte ja regnen können.
Tief im Westend werden Passagen aus dem Roman gelesen, jedoch lag der Fokus auf der aktuellen Geschichte des Stadtteils und regte den Erfahrungsaustausch der Gruppe von 50 Personen an. Der Gang begann vor dem Senckenbergmuseum und führte zur Schumannstrasse 65, dem ehemaligen Wohnort von Ignatz Bubis. Im Detail wird hier der Häuserkampf im Frankfurter Westend thematisiert, Bubis‘ Rolle darin und dem wachsenden Einfluss der Aktionsgemeinschaft Westend. Es ging weiter zum ehemaligen Literaturhaus, auch Villa Hoffman genannt, auf der Bockenheimer Landstraße 102. Nebenan wohnte Otto von Bismarck als junger Mann, als er preußischer Gesandter am Deutschen Bundestag in Frankfurt war. Heute gehören beide Gebäude der KfW.
Es ging weiter zum Beethovenplatz vor die Christuskirche, zur Beethovenstrasse 50, wo der Autor laut Telefoneintrag wohnen soll. Auch wenn dies nur seine Arbeitswohnung ist. Es blieb uns verwehrt, dass er aus dem Fenster des dritten Stocks zu uns winkte. Jedoch lernten wir hier ausführlich über sein Leben und Wirken. Von der Schubertstraße 21-23, dem Wohnort der Protagonisten, gingen wir zu unserer letzten Station der Mendelssohnstraße, wo bedeutende Kunstsammler gelebt haben, wie Eduard Has im Roman Westend auch einer war.
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© Wolfgang Nett
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Weitere Informationen zum Programm unter www.frankfurt-liest-ein-buch.de