Buchpräsentation am 2. Mai. 2013 um 20 Uhr im caricatura museum frankfurt

 

Rebecca Riehm

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Während der gewählte Frankfurter Oberbürgermeister Politik macht, schreibt sein unterlegener Konkurrent Schmitt ein Buch. Darin allerdings weniger über den SPD-Felmann, als über den mitunterliegenden Boris Rhein, gegen den auch sein Wahlkampf gerichtet war. War also Peter Feldmann der lachende Dritte?

 

 

Das ist Schnee von gestern. Denn Schmitt schreibt mit der Zeit. Wer gewinnt am 22. September die Wahlen in Hessen und zum Deutschen Bundestag? Das ist die Frage. Frankfurts Fast-OB weiß schon jetzt, wie alles kommen wird und verrät es in seinem neuen Buch „Mein Wahlkampf“, das am 2. Mai erscheint.

Darin stellt er die entscheidenden Fragen: Wie funktioniert Politik? Wer hat die Macht? Und wie kommt man da möglichst schnell ran?

 

Schmitt muss es wissen: 2012 kämpfte der ehemalige TITANIC-Chefredakteur in einer aufsehenerregende Kampagne hundert Tage lang um das Amt des Oberbürgermeisters von Frankfurt am Main. Sein gefährlichster Gegner war dabei der hessische Innenminister Boris Rhein. Aufgrund ihres ähnlichen Aussehens wurden Rhein und Schmitt häufig verwechselt. Zur Buchpräsentation erscheint Boris Rhein persönlich und wird unbequeme Fragen stellen: Wie hat Schmitt seine Verwandlung vom liebenswerten Mitmenschen zum eiskalten Machtpolitiker erlebt? Warum hat Schmitt Rheins erfolgreichen Style kopiert? Oder war es umgekehrt?

 

Mein Wahlkampf“ erzählt vom härtesten Fight, den man auf deutschem Boden legal austragen kann. Offen und schonungslos berichtet Schmitt, wie man die richtige Partei findet und sie für die eigenen Zwecke missbraucht. Wie gekonnte Heuchelei und faule Kompromisse das tägliche Handeln bestimmen. Wie man zur Phrasendreschmaschine mutiert, zur Fototapete, zum Objekt stumpfer Begierden. Wie man dabei seine letzten Freunde verliert, sich mit Speichelleckern umgibt und Industriemagnaten hofiert. Und wie man sich so schmieren lässt, dass es nicht auffällt und am Ende noch was übrig bleibt. In Schmitts satirischem Selbstexperiment geht es um Macht, Drogen und Sex, um den Wahn, noch besser auszusehen als Berlusconi oder zu Guttenberg, und noch unverständlicher zu sprechen als Rainer Brüderle. Es geht um Merkel und Machiavelli, um Barschel und Brandt – und natürlich um die alles entscheidende Frage: Wollt ihr den totalen Wahlsieg?

 

Oliver Maria Schmitt, geboren 1966, Erfinder des geschmackvollen Fantafleck-Titelbildes, das Papst Benedikt Nr. 16 zum Rücktritt zwang, ist Romancier („Der beste Roman aller Zeiten“), Journalist (Henri-Nannen-Preis 2009), Ehrenvorsitzender der Partei DIE PARTEI. Und alter Politprofi: Mit zweiundzwanzig kandidierte er für den baden-württembergischen Landtag, mit fünfundzwanzig für das Amt des Oberbürgermeisters seiner Heimatstadt Heilbronn.

 

Bei den Wahlen zum Oberbürgermeister von Frankfurt am Main warb er dafür, das Bankenviertel unter die Erde zu verlegen, den Großflughafen in den Hochtaunus und mehr süße und niedliche Tiere in den Frankfurter Zoo. Damit erreichte er 1,8 Prozent und das beste Großstadt-Ergebnis der PARTEI seit Kriegsende. Bei den Bundestagswahlen im Herbst 2013 tritt er als Spitzenkandidat an.

 

Oliver Maria Schmitt – die beste Waffe gegen Politikverdrossenheit!“, tönte der Hessische Rundfunk.

 

 

INFO:

Termin: Oliver Maria Schmitt, „Mein Wahlkampf“ und Boris Rhein – am 2. Mai 2013, 20 Uhr im caricatura museum frankfurt, Museum für Komische Kunst.

 

Eintritt: 5 Euro. Der Gesamterlös wird dem Frankfurter Zoo gespendet, für die Errichtung eines sicheren Erdmännchengeheges.

 

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Oliver Maria Schmitt: "Mein Wahlkampf". Rowohlt Berlin. 256 Seiten, 9,99 Euro.