Felicitas Schubert
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Tatsächlich warten nicht wenige mit Spannung auf die diesjährige lange Liste, die nach einem Auswahlverfahren, verkürzt auf sechs Romane, dann am Abend vor der Buchmesse im Frankfurter Römer, im ehrwürdigen Kaisersaal den diesjährigen Buchpreisträger preisgeben wird. Das ist immer sehr spannend, da man sich über die verschiedenen Romane ganz schön ereifert, nein, nicht öffentlich, sondern im privaten Gespräch.
Vor dieses ist jedoch das Lesen gesetzt: 20 Romane, ein gewaltiges Programm, das aber zu bewältigen ist. Denn erst einmal hat man Zeit. Auch Zeit, die Arbeit der Jury zu würdigen, Fleißarbeit: Seit Ausschreibungsbeginn haben die sieben Jurymitglieder 203 Titel gesichtet, die zwischen Oktober 2018 und dem 17. September 2019, wenn die letzten Sechs bekanntgegeben werden, erschienen sind oder noch erscheinen.
Noch wissen wir nur die Namen und Titel, aber schon der erste Überblick zeigt, daß etwas passiert ist im Lande. Vergleicht man diese Liste mit der von 2005, als zum ersten Mal der Deutsche Buchpreis ausgelobt wurde, fällt auf den ersten Blick zweierlei auf: sehr viele, im Literaturbetrieb noch nicht so bekannte Namen, zudem so sehr viel mehr Frauen, als es früher üblich war. Die letztere Entwicklung gab es auch schon in den vergangenen Jahren.
Wir können uns inhaltlich zur Liste erst äußern, wenn wir Zeit hatten, uns ein wenig damit zu beschäftigen. Auf den ersten Blick fällt die Dominanz von Fischer, vom Fischer Verlag auf. Gleich vier Titel ist wirklich etwas Besonderes. Ansonsten bekannte Verlage, aber auch hier kleinere, sogar bisher unbekannte auch. Und verläßlich JUNG UND JUNG, denn dieser österreichische Verlag hat schon zwei Buchpreisträgerinnen hervorgebracht und stand mit seinen Autorinnen oft auch in der Letztauswahl der Sechs. Davon noch mehr. Jetzt geht es erst einmal um die Information, wobei bei der Zwanzigerliste nach Autor und Titel, der Verlag und das Erscheinungsdatum benannt sind.
Mit Paul Zsolnay, Kremayr & Scheriau und Jung und Jung sind dieses Jahr drei Titel aus österreichischen Verlagen auf der Longlist vertreten. Gleich sechs östereichische AutorInnen befinden sich unter den Nominierungen: Raphaela Edelbauer, Andrea Grill, Angela Lehner, Tonio Schachinger, Eva Schmidt und Marlene Streeruwitz.
Jurysprecher Jörg Magenau (freier Literaturkritiker) meint zur Auswahl
„Der Auswahlprozess war für die Jury ein bereichernder und anregender Austausch über zeitgenössische deutschsprachige Literatur. Die Longlist, die aus diesem gemeinsamen Leseabenteuer hervorgegangen ist, spiegelt die stoffliche Vielfalt und den stilistischen Reichtum der literarischen Neuerscheinungen dieses Jahres wider. Gesellschaftsanalyse und Geschichtsforschung, Paranoia und Phantasie, Wunsch und Welterkundung von Kalifornien über die deutsche Provinz bis in den Kaukasus haben darin Platz. Besonders erfreulich, dass es so viele gelungene Debüts zu entdecken gab, Entdeckungen, die wir gerne weiterreichen. Um die Zukunft des Lesens und des Schreibens muss uns da nicht bange sein.“
Die nominierten Romane (in alphabetischer Reihenfolge):
Nora Bossong, Schutzzone (Suhrkamp, September 2019)
Jan Peter Bremer, Der junge Doktorand (Berlin Verlag, September 2019)
Raphaela Edelbauer, Das flüssige Land (Klett-Cotta, August 2019)
Andrea Grill, Cherubino (Paul Zsolnay, Juli 2019)
Wir können uns inhaltlich zur Liste erst äußern, wenn wir Zeit hatten, uns ein wenig damit zu beschäftigen. Auf den ersten Blick fällt die Dominanz von Fischer, vom Fischer Verlag auf. Gleich vier Titel ist wirklich etwas Besonderes. Ansonsten bekannte Verlage, aber auch hier kleinere, sogar bisher unbekannte auch. Und verläßlich JUNG UND JUNG, denn dieser österreichische Verlag hat schon zwei Buchpreisträgerinnen hervorgebracht und stand mit seinen Autorinnen oft auch in der Letztauswahl der Sechs. Davon noch mehr. Jetzt geht es erst einmal um die Information, wobei bei der Zwanzigerliste nach Autor und Titel, der Verlag und das Erscheinungsdatum benannt sind.
Mit Paul Zsolnay, Kremayr & Scheriau und Jung und Jung sind dieses Jahr drei Titel aus österreichischen Verlagen auf der Longlist vertreten. Gleich sechs östereichische AutorInnen befinden sich unter den Nominierungen: Raphaela Edelbauer, Andrea Grill, Angela Lehner, Tonio Schachinger, Eva Schmidt und Marlene Streeruwitz.
Jurysprecher Jörg Magenau (freier Literaturkritiker) meint zur Auswahl
„Der Auswahlprozess war für die Jury ein bereichernder und anregender Austausch über zeitgenössische deutschsprachige Literatur. Die Longlist, die aus diesem gemeinsamen Leseabenteuer hervorgegangen ist, spiegelt die stoffliche Vielfalt und den stilistischen Reichtum der literarischen Neuerscheinungen dieses Jahres wider. Gesellschaftsanalyse und Geschichtsforschung, Paranoia und Phantasie, Wunsch und Welterkundung von Kalifornien über die deutsche Provinz bis in den Kaukasus haben darin Platz. Besonders erfreulich, dass es so viele gelungene Debüts zu entdecken gab, Entdeckungen, die wir gerne weiterreichen. Um die Zukunft des Lesens und des Schreibens muss uns da nicht bange sein.“
Die nominierten Romane (in alphabetischer Reihenfolge):
Nora Bossong, Schutzzone (Suhrkamp, September 2019)
Jan Peter Bremer, Der junge Doktorand (Berlin Verlag, September 2019)
Raphaela Edelbauer, Das flüssige Land (Klett-Cotta, August 2019)
Andrea Grill, Cherubino (Paul Zsolnay, Juli 2019)
Karen Köhler, Miroloi (Carl Hanser, August 2019)
Miku Sophie Kühmel, Kintsugi (S. Fischer, August 2019)
Angela Lehner, Vater unser (Hanser Berlin, Februar 2019)
Emanuel Maeß, Gelenke des Lichts (Wallstein, Februar 2019)
Alexander Osang, Die Leben der Elena Silber (S. Fischer, August 2019)
Katerina Poladjan, Hier sind Löwen (S. Fischer, Juni 2019)
Lola Randl, Der Große Garten (Matthes & Seitz Berlin, März 2019)
Tonio Schachinger, Nicht wie ihr (Kremayr & Scheriau, September 2019)
Norbert Scheuer, Winterbienen (C.H.Beck, Juli 2019)
Eva Schmidt, Die untalentierte Lügnerin (Jung und Jung, März 2019)
Saša Stanišić, Herkunft (Luchterhand, März 2019)
Marlene Streeruwitz, Flammenwand. (S. Fischer, Mai 2019)
Jackie Thomae, Brüder (Hanser Berlin, August 2019)
Ulrich Woelk, Der Sommer meiner Mutter (C.H.Beck, Januar 2019)
Norbert Zähringer, Wo wir waren (Rowohlt, März 2019)
Tom Zürcher, Mobbing Dick (Salis, März 2019)
Jury
Der Jury gehören neben Jörg Magenau an: Petra Hartlieb (Hartliebs Bücher, Wien), Hauke Hückstädt (Literaturhaus Frankfurt am Main), Björn Lauer (Hugendubel Frankfurt), Alf Mentzer (Hessischer Rundfunk), Daniela Strigl (Literaturwissenschaftlerin) und Margarete von Schwarzkopf (Autorin und Literaturkritikerin).
Wie es weitergeht
Im nächsten Schritt wählen die Jurymitglieder aus den Titeln der Zwanzigerliste sechs Romane für die Kurze Liste aus, die am 17. September 2019 veröffentlicht wird. Erst am Abend der Preisverleihung, diesmal am 14. Oktober, erfahren die sechs Autorinnen und Autoren, an wen von ihnen der Deutsche Buchpreis geht. Der Preisträger oder die Preisträgerin erhält ein Preisgeld von 25.000 Euro; die fünf Finalistinnen und Finalisten erhalten jeweils 2.500 Euro.
Foto:
Logo
Info:
Der Deutsche Buchpreis wird von der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels vergeben. Förderer des Deutschen Buchpreises ist die Deutsche Bank Stiftung, weitere Partner sind die Frankfurter Buchmesse und die Stadt Frankfurt am Main. Die Deutsche Welle unterstützt den Deutschen Buchpreis bei der Medienarbeit im In- und Ausland.
Die Preisverleihung findet am 14. Oktober 2019 zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse im Kaisersaal des Frankfurter Römers statt.
Miku Sophie Kühmel, Kintsugi (S. Fischer, August 2019)
Angela Lehner, Vater unser (Hanser Berlin, Februar 2019)
Emanuel Maeß, Gelenke des Lichts (Wallstein, Februar 2019)
Alexander Osang, Die Leben der Elena Silber (S. Fischer, August 2019)
Katerina Poladjan, Hier sind Löwen (S. Fischer, Juni 2019)
Lola Randl, Der Große Garten (Matthes & Seitz Berlin, März 2019)
Tonio Schachinger, Nicht wie ihr (Kremayr & Scheriau, September 2019)
Norbert Scheuer, Winterbienen (C.H.Beck, Juli 2019)
Eva Schmidt, Die untalentierte Lügnerin (Jung und Jung, März 2019)
Saša Stanišić, Herkunft (Luchterhand, März 2019)
Marlene Streeruwitz, Flammenwand. (S. Fischer, Mai 2019)
Jackie Thomae, Brüder (Hanser Berlin, August 2019)
Ulrich Woelk, Der Sommer meiner Mutter (C.H.Beck, Januar 2019)
Norbert Zähringer, Wo wir waren (Rowohlt, März 2019)
Tom Zürcher, Mobbing Dick (Salis, März 2019)
Jury
Der Jury gehören neben Jörg Magenau an: Petra Hartlieb (Hartliebs Bücher, Wien), Hauke Hückstädt (Literaturhaus Frankfurt am Main), Björn Lauer (Hugendubel Frankfurt), Alf Mentzer (Hessischer Rundfunk), Daniela Strigl (Literaturwissenschaftlerin) und Margarete von Schwarzkopf (Autorin und Literaturkritikerin).
Wie es weitergeht
Im nächsten Schritt wählen die Jurymitglieder aus den Titeln der Zwanzigerliste sechs Romane für die Kurze Liste aus, die am 17. September 2019 veröffentlicht wird. Erst am Abend der Preisverleihung, diesmal am 14. Oktober, erfahren die sechs Autorinnen und Autoren, an wen von ihnen der Deutsche Buchpreis geht. Der Preisträger oder die Preisträgerin erhält ein Preisgeld von 25.000 Euro; die fünf Finalistinnen und Finalisten erhalten jeweils 2.500 Euro.
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Info:
Der Deutsche Buchpreis wird von der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels vergeben. Förderer des Deutschen Buchpreises ist die Deutsche Bank Stiftung, weitere Partner sind die Frankfurter Buchmesse und die Stadt Frankfurt am Main. Die Deutsche Welle unterstützt den Deutschen Buchpreis bei der Medienarbeit im In- und Ausland.
Die Preisverleihung findet am 14. Oktober 2019 zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse im Kaisersaal des Frankfurter Römers statt.