Magnusson Kristof c P. Matsas Opale Leemage laif scaled 390x480 acf croppedOPEN BOOKS: Das städtische Lesefest zur Frankfurter Buchmesse 13. - 17. Oktober, Teil 7

Claudia Schulmerich

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Kristof Magnusson ist ein Schelm! Das werden Sie nicht nur beim Lesen erleben, sondern alles, was wir von ihm auch mündlich mitbekommen haben, ist ein Indiz dafür, daß die heutige Lesung in den Römerhallen eine sehr vergnügliche Angelegenheit werden wird. Der Hamburger ist Kirchernmusiker lesen wir. Aha, ist das seine andere Seite, denn auch wenn Musik immer einen sinnlichen Kern hat, liegt der Kirchenmusik doch ein ernster Gehalt zugrunde. Aber auch das ist eine schriftstellerische Binsenweisheit, daß die lustigsten Bücher oft von eher melancholischen Menschen geschrieben werden. Doch dafür ist Kristof Magnusson wohl nicht das beste Beispiel.

Darum sind wir auf diese Lesung besonders neugierig. Das liegt sicher daran, daß wir seinen neuesten Roman schon kennen und kaum glauben mochten, daß er nicht hier in Frankfurt lebt, so stilsicher hat er in seiner Humoreske Leute vorgeführt, die man, wenn schon nicht mit Namen, so doch als Typen einfach kennt. Warum er Frankfurt als Ort seiner Satire wählte, wäre eine der Fragen, die anliegen, denn eigentlich ist die hiesige Kunstszene eben doch viel bodenständiger und weniger hochgestochen als die beispielsweise vor allem von München, wo eine Kunstexpertin vor Jahren regelrecht aus der Stadt floh, weil sie 
die Sandaletten-, Klamotten- und Sektgläsekultur, bzw. -unkultur -  sowie die Unterhaltung bei den Eröffnungen von Ausstellungen einfach nicht aushielt. Aber so genau wollen wir das jetzt nicht nehmen, sondern sind gespannt darauf, wie Moderator Stefan Koldehoff vom Deutschlandfunk den Autor dazu bringt, seinen Roman darzustellen und vor allem zu interpretieren!

Sa · 17. Oktober 18:00
RömerhallenRömerberg 23
60311 Frankfurt am Main

Kristof Magnusson „Ein Mann der Kunst“

Verlag Antje Kunstmann

Moderation: Stefan Koldehoff  (Deutschlandfunk)

KD Pratz ist ein Künstler der alten Schule, der sich jeglicher Vereinnahmung durch den Kunstbetrieb verweigert hat. Er ist weltberühmt, hat sich aber aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Mit der Welt, verlogen wie sie ist, will er nichts zu tun haben, der eigene Nachruhm aber liegt ihm am Herzen, und so sagt er zu, den Förderverein eines Museums zu empfangen, der den geplanten Neubau ausschließlich seinen Werken widmen will. Eine Begegnung, die die Höhen und Tiefen des Kulturbetriebs ausleuchtet, so heiter, komisch und wahr, wie es selten zu lesen ist.

Foto:
© P. Matsas / Opale / Leemage / laif