Vortrag von Micha Brumlik im Jüdischen Museum in Frankfurt am Main
Roman Herzig und pia
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Micha Brumlik spricht am Mittwoch, 25. September, 19 Uhr, im Jüdischen Museum über „Werner Sombart, Eduard Fuchs und ‚Die Juden in der Karikatur‘". Micha Brumlik ist ehemaliger Direktor des Fritz-Bauer-Instituts und emeritierter Professor am Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt. Der Beginn ist um 19 Uhr, der Eintritt ist frei.
Eduard Fuchs wurde 1870 in Göppingen geboren und starb als marxistischer Kulturwissenshcaftler 1940 in Paris. Er war ein von Walter Benjamin hoch geschätzter, autodidaktischer Kulturhistoriker, verfasste eine Reihe von Büchern zur Geschichte der Karikatur – wie DIE FRAU IN DER KARIKATUR oder GESCHICHTE DER EROTISCHEN KUNSTA oder die sechsbändige SITTENGESCHICHTE - Arbeiten, die kunst- und sozialhistorisch bahnbrechend waren. Die Bedeutung seines Anfang der 1920er Jahre publizierten Buches über die „Die Juden in der Karikatur“ kann als sozialgeschichtliche Dokumentation gar nicht hoch genug veranschlagt werden. Fuchs wollte damit einen Beitrag zur Bekämpfung des Antisemitismus leisten. Da er jedoch Werner Sombarts Studie „Die Juden und das Wirtschaftsleben“ in jeder Hinsicht unkritisch zur Grundlage seiner Deutungen machte, wirkt sein Werk eigentümlich zweideutig. Lässt sich der Antisemitismus mit antisemitischen Annahmen kritisieren?
Der Vortrag findet am 25. September im Rahmen der Ausstellung "Juden. Geld. Eine Vorstellung" statt. Diese ist nur noch zwei Wochen im Jüdischen Museum zu sehen, eine Verlängerung ist nicht geplant. Kostenlose öffentliche Führungen durch die Ausstellung werden regelmäßig sonntags um 14 Uhr und mittwochs um 18 Uhr angeboten.
www.juedischesmuseum.de