Serie: Auf die Schnelle: Gute Unterhaltungsliteratur, gebraucht, Teil 22
Roswitha Cousin
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Wir sprachen davon, daß zwei Themen im Kontext von Gärten derzeit reüssieren. Über das eine, über Gardening, hatten wir gerade berichtet, das andere istund bleibt die wohltuende, ja heilende Wirkung von Pflanzen, die man in der Regel Heilkräuter nennt. Doch wir beginnen mit etwas anderem, etwas Besonderem: Miniaturgärten.
Miniatur Gärten, Indoor und Outdoor von Holly Farrell
Na, das ist ein Ding. Nachdem man das wirklich hübsche Inhaltsverzeichnis studiert hat, kommt eine Doppelseite zum Benutzen dieses Buches. Aha, hier werden in Stichworten die sechs Kapitel vorgestellt und dann vorgeschlagen, daß man einfach anfangen soll, wo es einem gefällt. Ach niedlich, hier werden Krokusknollen eingepflanzt und dann 15 Zentimeter hohe Weidestockhölzer in die Erde gesteckt, die regelmäßig gewässert dann ausschlagen. Wie und wo man die Steckhölzer am besten abschneidet, wird auch gezeigt. Daß die Sommerwiese im runden Pflanzgefäß besser gedeiht als im Gartenboden, glaube ich gerne. Denn direkt in den Boden die Blumensamen zu streuen, geht bei mir regelmäßig schief. Ein Appell zum Kaufen von Samen folgt, da beispielsweise Samen von Wildkräutern zu sammeln verboten ist. Zur Sommerwiese gehören auch Weizen und Gerste.
Weiter geht‘s mit ‚Ein Dschungel im Topf‘. Dazu fällt mir nichts ein, denke ich. Keine Ahnung, was Dschungelpflanzen sind. Doch auf den nächsten Seiten kommen sie, werden benannt und beschrieben. So wird alles Mögliche in einem Pflanzgefäß vereinigt, selbst Gras wird in solchen Steigen oder Weinkisten angepflanzt!
Im Pflanzenterrarium entstehen nun Minigärten. Sie sind immer aus Glas in allen Formen und Größen. Und immer geschlossen, damit ein richtiger Mini-Wasserkreislauf entsteht. In der Theorie hört sich das toll an, daß man nur am Anfang kräftig gießt und das war‘s dann, weil sich die Transpiration einstellt. Jeder kennt die Tropfen, die an Glasinnenwänden herunterlaufen. Aber auch in offenen Gläsern kann man beispielsweise Frühblüher setzen. Ganz schön gemein, wie die Menschen diese Zwiebeln täuschen. Sie werden ins Dunkle gesetzt und dann ans Licht geholt und denken im Januar, es sei März und fangen an zu blühen.
Das nächste Kapitel widmet sich Vertikalen Gärten, aber jetzt will ich weiter zu den Wasser- und Nutzgärten, wo aus einem mit Wasser gefülltem Eimer ein Teich wird. Für ihn werden Wasserpflanzen vorgestellt, von denen ich noch nie gehört hatte. Auch Wasserspinat. Und dann gibt‘s noch etwas Besonders. Da wird eine größere Kiste genommen und daraus ein ganzer Garten mit allem, was wir schon kennenlernten, gepflanzt. Und dann kommt der Ananashain und wir beschließen: der muß nun sein. Wie er angelegt wird, steht auf Seite 116!
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Cover
Info:
Holly Farrell, Miniatur Gärten, Indoor und Outdoor, Haupt Verlag 2018
ISBN 978 3 258 08053 6