Serie: Auf die Schnelle: Gute Unterhaltungsliteratur, gebraucht, Teil 23
Lena Lustig
Köln (Weltexpresso) – Frauen-Heilkräuter. Wohlfühlen, gesund bleiben und heilen mit der Kraft heimischer Pflanzen von Dorit Zimmermann ist unser nächstes Pflanzenbuch, womit wir noch längst nicht zu Ende sind, aber für diesen Durchgang es dabei belassen, denn Sie können das gut erst mal durchprobieren - und wir auch!
Frauen-Heilkräuter. Wohlfühlen, gesund bleiben und heilen mit der Kraft heimischer Pflanzen von Dorit Zimmermann
Natürlich muß Hildegard von Bingen herhalten, aber das muß auch so sein, weil sie einfach von all den Kräuterweiblein der Geschichte, die bekannteste ist, was auch damit zu tun hat, das sie niederschrieb, was sie an Erfahrungen mit Kräutern machen konnte. Dann geht es ganz leicht los. Wie man Kräutertee zubereitet und gleich geht‘s über zu den Tinkturen und Essenzen. Und zur Begriffsklärung, die nötig ist, um zwischen Essenz, Extrakt, Urtinktur unterscheiden zu lernen.
Das Nächste sind die wichtigsten, stärksten Kräutern. Der Bärlauch, den wir lieben und im Frühfrühjahr aus dem Wald holen, war uns nur als tolle Pflanze und Knoblauchersatz bekannt. Und lesen nun, welche heilbringende Wirkung der Bärlauch auf unser Immunsystem hat. Daß Brennnesseln so gut als Düngung wirkt, wußten wir, aber daß man sie ißt, das ist mir neu. Aber dann gibt es wirklich Rezepte und aus meiner Abneigung, Brennesel zu essen, wird dann doch Interesse.
Ach herrje, und jetzt der Giersch, die Geisel meiner Gartenarbeit, der irgendwann mal einzog und von dem es berechtigter Weise heißt, daß er nie mehr auszieht, wo er lebt. „Kaum jemand weiß, daß der Giersch ein wohlschmeckendes, nährstoffreiches Wildkraut ist.“ Das stimmt. Ich nicht. Ich wartete immer, bis er anfing zu blühen, weil das so schön aussieht und versuchte ihn dann mit seinen weißen Wurzeln, die den Maiglöckchen so ähnlich sind, aus dem Boden zu ziehen, direkt in die Mülltonne und nicht auf den Kompost. Gicht, Arthritis und was er noch sonst alles heilt. Die Rezepte folgen anschließend und ein Pesto kann ich mir gut vorstellen. So werden weitere Pflanzen vorgestellt.
Alle aufgeführten Wildkräuter sind dann Ausgangspunkt für Entgiften und Entschlacken. Dabei geht es um Entwässern und Entgiften der Niere, Leber, Haut. Ein weiteres Kapitel nimmt sich die Pflanzen vor, die hormonell wirken. Sehr spannend, Und endlich weiß ich, daß diese gelbe, etwas stakelige Blume im Garten Alant heißt. Denn ohne die vielen Fotos wäre das Buch nicht das, was es ist. Eben eins, in das man gerne hineinschaut und sich festliest.
Das Prinzip ist immer gleich, erst werden die Pflanzen vorgestellt, ihre Heilwirkung angegeben und Rezepte vorgestellt. Doch dann sind es nicht mehr Eßrezepte, sondern die Pflanzen werden zu Salben und Heilsalben verarbeitet. Doch dann kommt der Anhang, der Bitteres bringt: den Hinweis auf den Fuchsbandwurm, der beispielsweise auch in vielen Gegenden verbietet, daß Bärlauch gesammelt werden kann. Auch Gifte, die in Pflanzen stecken, werden benannt. Ein wichtiger Schluß, der aber nur Vorsicht walten läßt, denn in Ihrem Garten können Sie alles unbesorgt anbauen.
Die Verfasserin ist übrigens Heilpraktikerin mit einer Praxis für Klassische Homöopathie und Psychotherapie u.a.
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Info:
Dorit Zimmermann, Frauen-Heilkräuter. Wohlfühlen, gesund bleiben und heilen mit der Kraft heimischer Pflanzen, Knaur Menssana
ISBN 978 3 426 65828 4